Scott Dixon platzte nach den Ereignissen in Baltimore der Kragen. Einerseits wies er Will Powers Entschuldigung zurück, zum anderen verlangte er, dass Rennleiter Beaux Barfield wegen Unfähigkeit seinen Hut nimmt. Hintergrund ist, dass es Dixon nicht erlaubt wurde, nach der Kollision zu Reparaturarbeiten an die Box zurückzukehren, weil die IndyCar entschied, dass das Fahrzeug zu beschädigt sei. Zuvor wurde er in Sonoma mit einer umstrittenen Durchfahrtsstrafe belegt, nachdem er einen Mechaniker von Will Powers Crew beim Boxenstopp seitlich erwischte.

"Es gibt hier absolut keine Konsistenz", fluchte der 33-Jährige gegenüber Autosport über das Bestrafungssystem bei den IndyCars . "Die Nummer 15 [Graham Rahal] dreht uns um [ohne eine Strafe zu bekommen], die Nummer 4 [Oriol Servia] tut dasselbe beim nächsten Restart und bekommt eine Strafe, die Nummer 12 [Will Power] fährt beim Boxenstopp über einen Schlauch und bekommt keine Strafe. Es hat einfach zu viele schlechte Entscheidungen gegeben", sagte er auch im Hinblick auf seine Strafe in Sonoma, die ihn um einen möglichen Sieg gebracht hatte.

Reparatur hätte nur kurz gedauert

Die Weigerung der Rennleitung, ihn an die Box zu bringen, kostete Dixon weitere Punkte im Titelkampf, Foto: Daniel Huerlimann
Die Weigerung der Rennleitung, ihn an die Box zu bringen, kostete Dixon weitere Punkte im Titelkampf, Foto: Daniel Huerlimann

Einmal in Rage geredet, ließ sich Dixon nicht mehr stoppen: "Was mich richtig sauer macht ist, dass es bloß eine krumme Spurstange und ein verbogener oberer Querlenker war. Wir nehmen uns extra Zeit, um sicherzugehen, dass wir einen Satz Ersatzteile Dreiecksquerlenker haben, um sie direkt ans Auto zu schrauben - das würde uns vielleicht drei Minuten kosten." Gerade bei den IndyCars, bei denen es auch für die hinteren Positionen Punkte gibt, wäre es wichtig gewesen, durchzufahren, um von weiteren Ausfällen zu profitieren.

"Und die bringen mein Auto nicht zurück, obwohl es ganz klar im Reglement steht...", schimpfte der Meisterschaftszweite weiter. "Wenn noch 10 Runden zu fahren wäre, wäre es vielleicht fair, weil nicht mehr viel zu fahren wäre, aber hier waren es noch 27 Runden, die zu dem Zeitpunkt zu fahren waren! Mich nicht an die Box zur Reparatur zu bringen geht mir nicht in den Kopf." Eine ähnliche Situation mit Barfield habe es bereits schon einmal gegeben, spielte Dixon auf einen ähnlichen Vorfall in Long Beach 2011 an. "Es liegt auf der Hand, dass Beaux dieses Amt nicht bekleiden kann. Er ist unfähig und muss gehen."

Auch Will Power bekam sein Fett weg. Nach dem abermaligen Zusammentreffen mit dem Penske-Piloten nahm dieser zwar alle Schuld auf sich, doch Dixon lässt das nicht gelten: "Bei der Geschwindigkeit, im vierten Gang, kann das Heck nicht ausbrechen. Ob er nun wusste, dass wir da waren oder nicht, das war echt totale Blödheit." Er glaubt, dass Powers Entschuldigung nur leere Worte seien: "Es war lustig am Funk. Wir haben Penske abgehört und Tim Cindric [der Penske-Teampräsident] hat ihm genau gesagt, was er sagen muss, wenn er aus dem Auto aussteigt."