Dein erster IndyCar-Test ist sehr gut gelaufen - wie ist dieser Test zustande gekommen?
Conor Daly: Ich hatte immer mal wieder in den vergangenen Monaten ein paar Gespräche mit Larry Foyt und ich habe einen Anruf von ihm erhalten, als ich in Indien gefahren bin, und er hat mich gefragt, ob ich testen möchte. Natürlich war das eine leicht zu beantwortende Frage!

Wir waren deine Eindrücke von dem Auto verglichen mit anderen, die du gefahren bist?
Conor Daly: Ich fand, das Auto war fantastisch zu fahren. Es war nicht so schwierig, sich daran zu gewöhnen, wie ich gedacht hatte, und das AJ Foyt Racing Team hat es mir so einfach wie möglich gemacht, mich mit dem Auto wohl zu fühlen. Es hatte schön viel Kraft und die Bremsen waren unglaublich, insgesamt hat es sehr viel Spaß gemacht!

Conor Daly schwärmt von der Zusammenarbeit mit AJ Foyt., Foto: Conor Daly
Conor Daly schwärmt von der Zusammenarbeit mit AJ Foyt., Foto: Conor Daly

Wir war es, mit AJ Foyt zu arbeiten?
Conor Daly: Es ist fantastisch mit AJ zu arbeiten, er ist ein echter Racer. Er liebt alles am Motorsport. Ich habe es wirklich genossen, Teil eines derart legendären Teams zu sein und mit AJ und dem Rest seiner Truppe zu arbeiten.

Warst du überrascht, dass es von Seiten der Medien ein derart großes Interesse an deinem Test gab?
Conor Daly: Ich weiß nicht recht. Ich weiß nie, wie die Leute auf das reagieren, was ich mache, also war es letztendlich einfach nett, so viele Bemerkungen zu erhalten, wie aufgeregt sie sind, mich in einem IndyCar-Boliden zu sehen.

Dieses Jahr hast du in der GP3 gewonnen, einen Formel-1-Boliden getestet, Rennen in Indien gewonnen, einen IndyCar-Boliden getestet - das ist reichlich Abwechslung in einer Saison. Wie hat sich das angefühlt?
Conor Daly: Es war ein sehr cooles Jahr. Ich hatte sehr viel Glück, dass ich diese Möglichkeiten erhalten habe und ich bin sehr dankbar.

Welche Pläne hast du für nächstes Jahr?
Conor Daly: Ich weiß es im Moment noch nicht. Es wäre schön, das vor Weihnachten zu wissen, aber ich hatte nie das Vergnügen, vor Weihnachten komfortabel unter Vertrag zu stehen, also ist das nichts Neues für mich.

Welchen Nutzen hast du daraus gezogen, zwei Jahre lang in Europa Rennen zu fahren?
Conor Daly: Es war die härteste Umgebung der Rennsportwelt, also habe ich in einem unglaublichen Maß dazugelernt. Als Fahrer, der versucht, sich in den bestmöglichen Fahrer zu verwandeln, ist Europa der beste Ort, um genau das zu tun.

Warum ist es für einen Amerikaner so schwer, in Europa Erfolg zu haben?
Conor Daly: Eines der schwierigen Dinge ist es einfach, die Finanzierung dafür zu finden. Heutzutage kommen mehr und mehr Fahrer mit großen Budgets an, die es dem Team dann erlauben, sich keine Sorgen über Teamsponsoren zu machen, die die Fahrer, mit denen sie antreten wollen, unterstützen. Außerdem ist es eine starke Festlegung, wenn man in Europa fährt und man kann das nicht nur ein Jahr lang machen. Wenn man in die Formel 1 will, muss man dort so viel wie möglich fahren.

Als du in Austin warst, um dir das Formel-1-Rennen anzusehen, hattest du da das Gefühl, dass es der Formel 1 wichtig ist, einen amerikanischen Fahrer zu haben?
Conor Daly: Es waren definitiv viele Leute da, die wirklich aufgeregt waren, in naher Zukunft einen Amerikaner in der Formel 1 zu sehen. Es wäre schön, wieder jemanden in der Formel 1 zu haben, der die amerikanische Flagge hochhält.

Warst du überrascht, als du die Strecke in Austin gesehen hast?
Conor Daly: Ich war definitiv überrascht, es ist eine unglaubliche Anlage. Ohne Zweifel ist es eine der besten der Welt.

Bekommst du mehr Autogrammwünsche aus Europa oder aus Amerika?
Conor Daly: Ich weiß es ehrlich gesagt nicht so genau. Es ist schwer zu sagen, es kommt darauf an, wo ich bin.

Du bist gerade erst 21 geworden und bist damit immer noch sehr jung. Schreitet deine Karriere so voran, wie du es dir vorstellst?
Conor Daly: Es ist seltsam, aber ich fühle mich alt. Ich denke, das liegt daran, dass ich mich immer dafür entschieden habe, mit älteren Menschen abzuhängen und da ich viele Freunde in der IndyCar-Serie habe, habe ich wirklich das Gefühl, dass es zu lange dauert, bis ich das Spitzenniveau im Motorsport erreiche. Denn ich will mit den Jungs an der Spitze kämpfen, sei es in der Formel 1 oder der IndyCar-Serie. Aber in Wirklichkeit muss ich geduldig sein, denn ich bin noch dabei, zu lernen und man will nicht in etwas hineinspringen, mit dem man in zu jungen Jahren nicht umgehen kann.

Wenn du jetzt schätzen müsstest - wo siehst du dich 2013 im Motorsport?
Conor Daly: Irgendwo!