Das Bild in Sachen Meisterschaft ist nach der Qualifikation zum IndyCar-Finale in Fontana wieder ein bisschen klarer geworden: Auch wenn die Pole-Position mit einem Schnitt von 216.069 Meilen pro Stunde an Marco Andretti ging, hieß der große Gewinner des Tages Will Power. Hinter Teamkollege Ryan Briscoe sicherte sich der Penske-Pilot den dritten Platz und verbesserte damit seine Ausgangsposition für das Rennen am Samstagabend. Den Australier trifft, so wie auch 14 andere Fahrer, noch eine Rückversetzung um zehn Plätze wegen unerlaubten Motorenwechsels. Die gleiche Strafe erhält jedoch auch Powers Rivale im Titelrennen, Ryan Hunter-Reay - da der Amerikaner sich nur auf P17 qualifizieren konnte, fällt er dementsprechend bis ans Ende des Feldes zurück.

Noch schlechter lief es eigentlich nur für Justin Wilson, der die Qualifikation nach einem Abflug im Training auslassen musste und Simona de Silvestro, die am Vormittag einen Motorschaden zu beklagen hatte und daher ebenso wenig zum Fahren kam. Pole-Mann Andretti interessierten derlei Querelen natürlich nicht. Er freute sich über seine starke Leistung. "Ich hatte mir bereits vorher überlegt, dass ich von Anfang an attackieren würde, wie auch immer das dann ausgehen würde. Darüber habe ich sogar mit meinem Ingenieur am Funk gesprochen und ihm mitgeteilt, dass wir keine Chance auf die Pole haben, wenn wir es zu Beginn zu gemütlich angehen lassen", so der Amerikaner.

Andretti behielt mit seiner Einschätzung der Streckeneigenschaften und Veränderung im Laufe der Session Recht. "Ich hab's gleich in Runde eins versucht, mich voll reingehauen - in Runde zwei habe ich das erneut gemacht... am Ende ist dieses Taktieren aufgegangen und es hat knapp gereicht", meinte der Andretti-Pilot zufrieden. Dem Zweitplatzierten Briscoe nahm er am Ende somit umgerechnet 0,0032 Sekunden ab. Ein gutes Zeittraining erlebte auch Josef Newgarden, der sich noch vor Scott Dixon auf P4 einsortierte. Alex Tagliani wurde Sechster, Tony Kanaan Siebter. JR Hildebrand, Ed Carpenter und Helio Castroneves rundeten die Top-10 ab. F1-Rekordmann Rubens Barrichello belegte in seiner letzten Qualifikation mit KV Racing Platz zwölf.