Im kalifornischen Sonoma tritt die Dragon-Racing-Truppe erstmals seit dem Indy500 wieder mit zwei Boliden an. Für Katherine Legge, die somit endlich wieder ins Cockpit klettern darf, ein großer Grund zur Freude - bislang bestritt die Britin heuer acht Rennen, P15 in Texas und Iowa war dabei ihr bestes Ergebnis. "Es war sehr enttäuschend, dass Sebastien (Bourdais) und ich nicht wie geplant alle Rennen in diesem Jahr absolvieren konnten. Aber dementsprechend aufreget bin ich jetzt und freue mich wirklich darauf, wieder ins Auto zu kommen", erklärte Legge mit Blick auf ihre aktuelle Lage.

Auf Grund der Trennung vom schwächelnden Motorenpartner Lotus hatte Dragon frühzeitig in der Saison sein Programm auf ein Auto reduziert, die Fahrer mussten sich danach einen Boliden teilen. Besonderer Dank galt nun natürlich dem neuen Aggregatszulieferer. "Wir sind Chevrolet so dankbar, denn ohne sie, würden wir nun wirklich schlecht dastehen. Sie waren wie goldenen Ritter, wenn man so will - sie kamen wirklich zu unserer Rettung", strahlte Legge. Nun ginge es darum, möglichst schnell auf diesen neuen Aufwind aufzubauen. "Wir verbessern uns stetig und hoffentlich können wir das auch Sonoma und im nächsten Jahr fortsetzen. Daran arbeiten wir bereits."

Ressourcen gestreckt

Bevor es wieder in vollem Renntempo weitergeht, steht für das Team kommende Woche an Ort und Stelle aber noch ein Test an. Die ehemalige DTM-Pilotin begrüßt das: "Immerhin war Sao Paulo mein letztes Rennen auf einem Straßenkurs und das ist schon eine Weile her." Aus der Form sei sie deshalb aber noch lange nicht gekommen. "Ich habe körperlich trainiert, um bereit zu sein. Auch bin ich im Simulator gefahren, habe YouTube-Videos angesehen und das Team um Dateninfos gebeten." Klar sei aber auch: "Ich habe außerhalb des Cockpits zwar alles gemacht, was ich nur tun kann - aber für das echte Fahren im Auto gibt es trotzdem keinen adäquaten Ersatz."

Wie es nun genau zum Wiedereinstieg mit einem zweiten Auto und zur Einigung mit Chevrolet gekommen sei, habe sie indes nicht mitbekommen. "Das ist nicht Teil meines Tätigkeitsfeldes - glücklicherweise", lachte Legge, die festhielt: "Fakt ist, dass Chevrolet bereits sehr großzügig war, uns beide in Indy fahren zu lassen - damit haben sie uns einen großen Gefallen getan." Nun stehe für Dragon in Sonoma aber fast ein noch wichtigeres Event an, kommen die Hauptsponsoren des Teams doch aus der Region. "Für uns ist es das größte Rennen des Jahres. Daher noch einmal großes Lob an Chevy - sie strecken für uns ihre Ressourcen, was zeigt, aus welchem Holz diese Firma geschnitzt ist."