Beim Saisonfinale 2011 verunglückte im vergangenen Oktober Ex-Champion und Indy500-Sieger Dan Wheldon tödlich. Spätestens seit der Tragödie in Las Vegas schien für alle Beteiligten klar: Rennen auf 1,5 Meilen Ovalen haben in der IndyCar-Serie keine Zukunft. Trotzdem kehrte man vergangenes Wochenende auf Grund der bereits früher abgeschlossenen vertraglichen Verpflichtungen in Texas wieder auf so eine Strecke zurück - allerdings mit neuen und sichereren Autos. Der Plan ging vorerst auf: Was den Zuschauern geboten wurde, war ein spektakuläres Rennen.

Eventuell könnte die gute Show die Organisatoren nun sogar doch noch einmal zum Umdenken bewegen. Eigentlich besitzt Texas ab kommender Saison keinen Vertrag mehr mit der Serie, ein Platz im Rennkalender ist nicht mehr vorgesehen. Auf Grund umfangreicher Veränderungen an der Aerodynamik der Boliden, wurde in Texas nun sichergestellt, dass die Piloten keine ganze Runde mehr voll auf dem Gas stehen können. Zudem mussten die Fahrer mehr Augenmerk auf das Schonen ihrer Reifen legen. Das berüchtigte 'Pack-Racing' mit Highspeed wurde so ein wenig entkrampft, das Fahrer dadurch sicherer gemacht.

Piloten stehen hinter der Veranstaltung

Geschäftiges Treiben an den Boxen - das Rennen in Texas darf sich getrost als Erfolg bezeichnen lassen, Foto: IndyCar/LAT USA
Geschäftiges Treiben an den Boxen - das Rennen in Texas darf sich getrost als Erfolg bezeichnen lassen, Foto: IndyCar/LAT USA

Dennoch boten sich im Rennen viele spannende Situationen und es wurde dauerhaft überholt. Für den Sport zweifelsohne gute Werbung - vielleicht sogar so gut, dass die IndyCars 2013 doch wieder nach Texas zurückkehren? Ryan Briscoe, heuer Dritter, sprach sich dafür aus: "Ich war nie per se gegen das Fahrer auf einem 1,5 Meilen Oval. Ich hatte nur immer das Gefühl, dass wir das Format richtig hinbekommen müssen und 'Pack Racing' mit diesen Autos fehl am Platze ist", so der Australier. Mit dem am Wochenende eingesetzten Aero-Paket könne man aber jederzeit ohne Bedenken zurückkommen. "Das Rennen hier war doch wirklich atemberaubend."

Kollege James Hinchcliffe pflichtete ihm bei. Der Andretti-Autosport-Pilot erklärte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendjemanden gibt, der das Rennen nicht toll fand - mit den abbauenden Reifen und den Fahrern, die genau darauf achten mussten... ich denke, das war ein verdammt starkes Rennen und ein großer Erfolg." IndyCar-Geschäftsführer Randy Bernard zeigte sich ebenso erfreut vom positiven Eindruck in Texas - die Zukunft der Veranstaltung hänge aber wohl vornehmlich von den Finanzen ab.

"Ich habe gehört, dass es in Sachen Zuschauerzahlen das zweitbeste IndyCar-Event war - wenn wir es nun auch schaffen, dass es in Sachen Gewinn das zweitbeste Event wird, dann kommen wir vielleicht zurück", so Bernard. Allerdings gäbe es um die vakante Stelle im Serienkalender auch diverse andere Bewerber. "In Houston fahren wir nächstes Jahr ja sowieso schon. Und auch in Austin gibt es ein großes Interesse - sie wollen ein Rennen haben", erklärte der IndyCar-Chef in Bezug auf den neuerbauten Circuit of the Americas, auf dem im November erstmals auch die Formel 1 fahren soll.