33 Anwärter für 33 Startplätze - der Bump-Day verfehlte heuer seine Wirkung, denn rausgekegelt wurde niemand. Im Wettstreit um die Startplätze 25 bis 33 qualifizierten sich auch die letzten Piloten für das große Indy 500 am 27. Mai. Während Ex-F1-Pilot Sebastien Bourdais als Tagesschnellster immerhin noch etwas Schadensbegrenzung betrieb, gingen die meisten Piloten auf dem Brickyard jedoch auf Nummer sicher und rollten somit in aller Ruhe in die Startaufstellung für den Klassiker. Neben Bourdais schafften unter anderem auch die drei zunächst von Unfällen geplagten Teams von Bryan Clauson, Ed Carpenter und Oriol Servia die finale Hürde, die letztlich keine war.

Von ganzen hinten starten erwartungsgemäß die beiden Lotus-Autos von Simona de Silvestro und Jean Alesi, der dieses Jahr sein erstes Indy 500 bestreiten wird. Geht am Start alles glatt, wird der Franzose in Person von Leader Ryan Briscoe wohl bald Besuch von hinten erwarten dürfen. Der australische Pole-Mann ist sich seiner Sache wenige Tage vor dem Highlight des Jahres aber noch nicht so sicher. Er erwartet ein turbulentes Rennen. Viele Autos könnten seiner Meinung nach ernsthaft um den Sieg mitkämpfen. Dass er sich den ersten Startplatz letztendlich nur mit dem minimalen Rekordabstand von 0,0023 Sekunden vor Verfolger James Hinchcliffe in Andretti-Autosport-Dallara gesichert hat, sei ein erstes Indiz dafür gewesen.

Andretti-Autos als Gefahr?

"Ich glaube, es wird ein ziemlich wildes Rennen", so Briscoe im Vorfeld. "Niemand wird so einfach davonziehen können und ich denke, es werden ziemlich aufreibende, lange 500 Meilen." Auch könne man viele Überholvorgänge erwarten. "Es dürfte schwer werden einen Sieger vorherzusagen, bevor die Autos nicht in der letzten Runde aus der Zielkurve kommen. Und selbst dann könnte es sein, dass wir es noch nicht wissen", meinte Briscoe in Anspielung auf vergangenes Jahr, als sich Dan Wheldon nach einem Abflug von JR Hildebrand erst wenige Meter vor dem Zielstrich den Sieg schnappte.

"Es wird einfach darauf ankommen, an diesem Tag alles abzurufen und keine Fehler zu machen, gute Boxenstopps und freie Fahrt zu haben." Zwar habe man bei Penkse mit drei Autos unter den Top-6 eine hervorragende Ausgangslage geschaffen, doch die Konkurrenz schlafe bekanntlich nie. "Die Andretti-Autos waren im Rennen hier schon immer stark", ortete Briscoe potenzielle Gegner und verwies auch auf deren gute Trainingsresultate. "Wir waren auch stark, aber ich habe das Gefühl, das trifft auf eine ganze Menge Autos da draußen zu."