Indianapolis scheint bei den Trainings für das große Indy 500 am 27. Mai fest in Hand von Sarah Fisher Hartman Racing zu sein. Nachdem Rookie Josef Newgarden bereits den Auftakt am Samstag dominiert hatte, sicherte er sich auch am dritten Tag auf dem Brickyard die Bestzeit. Einzig und allein am Sonntag musste er die Tagesspitze einmal kurz abgeben und sich hinter Serien-Rückkehrer Sebastian Saavedra und seinem Teamkollegen Bryan Clauson mit Rang drei zufrieden geben. Clauson unterstrich derweil die anhaltend gute Form der Boliden von Sarah Fishers Truppe.

Mindestens genauso überraschend kam hingegen die Bestzeit von Saavedra. Der Kolumbianer war nach einer Saison in der IndyCar-Serie 2010, vergangenes Jahr noch einmal zu den Indy Lights zurückgekehrt. Dass er nun so ein positives Comeback feiern konnte, sei vor allem der guten Zusammenarbeit der Andretti-Piloten geschuldet. "Wir haben hier bei Andretti Autosport eine großartige Strategie - wir sind fünf Autos und jeder hat jeden Tag ganz bestimmte Hausaufgaben zu erledigen", verriet Saavedra. "Wir haben Sachen auszuprobieren und sitzen anschließend zusammen und sehen wie es gelaufen ist."

Viel gelernt

Ryan Hunter-Reay wurde am dritten Tag Zweiter, Foto: IndyCar
Ryan Hunter-Reay wurde am dritten Tag Zweiter, Foto: IndyCar

Zwar kriege man die Rückmeldung auf der Strecke meist erst am Folgetag. "Doch so wie wir es angehen, ist es schon der professionellste Weg", war sich der Kolumbianer sicher. Die Konkurrenz schliefe aber trotzdem nie. Hinter den Sarah-Fisher-Youngstern komplettierten am Sonntag Ganassi-Pilot Scott Dixon und Dale-Coyne-Pilot Justin Wilson die Top-5. Die ehemalige Formel-1-Prominenz fand sich derweil geschlossen in der anderen Hälfte des Feldes wieder. Rubens Barrichello musste sich im KV-Boliden mit Rang 26 zufrieden geben, hatte dabei über eine Sekunde Rückstand auf die Spitze.

Noch schwieriger hatte es Neueinsteiger Jean Alesi, der sich auf Grund der anhaltenden Lotus-Probleme gemeinsam mit Simona de Silvestro einmal mehr am Ende der Zeitenliste wiederfand. Als 32. und Vorletzter fehlten ihm am Sonntag bereits über drei Sekunden auf Saavedra. Am Montag wurde das Bild wenig besser. Durch den Wegfall seiner schweizer Teamkollegin, war er als einziger Pilot mit dem schwachbrüstigen Lotus-Aggregat unterwegs - mehr als ein letzter Platz und 0,8 Sekunden auf den schlechtesten Honda-Piloten war so nicht drin. Während es für den abermals auf P26 platzierten Barrichello auch nicht weiter nach vorne ging, schlug an der Spitze Newgarden zurück.

Die bisherige Wochenbestzeit erzielte er diesmal allerdings ohne den Geleitschutz von Stallgefährte Clauson, der nur 19. wurde. Newgardens Vorsprung auf den Zweitplatzierten Ryan Hunter-Reay konnte sich mit anderthalb Zehnteln dennoch mehr als sehen lassen - auf dem Ovalkurs schon eine kleine Welt. Hinter dem Duo an der Spitze sortierte sich mit Marco Andretti auf P3 gleich der nächste Andretti-Autosport-Pilot ein, Dixon und Saavedra rundeten die Top-5 ab. "Ich habe da draußen heute mit Sicherheit viel über das Ansprechverhalten des Boliden gelernt. Damit müssen wir weitermachen und versuchen, das Auto für das Rennen noch besser abzustimmen", so Newgarden.