Nachdem sich die IndyCar-Serie in den vergangenen Monaten heftiger Kritik ausgesetzt sah, scheint es nun wieder aufwärts zu gehen. Im März steigt der Auftakt der Serie in St. Petersburg - mit komplett überarbeiteten Boliden. Hört man sich einmal im Fahrerlager der US-Serie um, freut sich die Mehrheit auf den DW12, benannt nach dem in Las Vegas verstorbenen Dan Wheldon, und den Saisonbeginn. "Es war, als ob man im Kino einen Film sehen will und die Leute sagen dir, dass er nicht gut ist", suchte Helio Castroneves nach einem passenden Vergleich. "Dann geht man trotzdem rein und denkt sich, 'Ach kommt, der ist ziemlich cool'. Es entwickelt sich noch, aber das ist das Schöne daran"

Auch Dario Franchitti zeigte sich während eines Events der Serie optimistisch im Vergleich zum Vorjahr. "Wir sprachen nicht über ein schlechtes Auto", so der Superstar. "Es war ein schlechtes Auto." Im vergangenen Jahr bereitete ihm vor allem die Gewichtsverteilung des Boliden Sorgen. Jetzt ist Franchitti gespannt, wie die Autos beim ersten Rennen performen. "Von November an bis zu diesem Zeitpunkt haben sie sich auf den Straßenkursen massiv verbessert", stellte er fest. "Wir wussten, dass wir die Probleme lösen konnten, wenn sie es uns denn nur erlauben würden. Glücklicherweise hörten sie uns zu und erlaubten es." Nur ein paar kleinere Probleme gebe es noch am neuen Auto für 2012 auszumerzen.

Auch erfreulich für die Serie: die Verantwortlichen haben nun den Vertrag mit Firestone bis mindestens 2014 ausgedehnt. "Wenn unser neues Auto die ersten Runden auf den Straßen von St. Petersburg dreht, werden unsere Fahrer mit großem Stolz erfüllt sein, denn sie wissen, dass sie einen zuverlässigen Reifen haben, der für maximale Performance konstruiert wurde", sagte Serien CEO Randy Bernard.

Ein großer Streitpunkt der Serie sind seit jeher die gefährlichen Oval-Rennen. In dieser Saison wird es nur fünf davon geben. Will Power hatte bei einem der ersten Tests mit dem DW12 noch Bedenken angesichts der Sicherheit geäußert. Nach dem Test in Sebring sah das jedoch ganz anders aus. "Das Auto ist etwas leichter und die hintere Gewichtsverteilung ist sehr gut", glaubte er. "Ich bin sehr glücklich mit dem Motor." Die neue Generation soll sowohl über mehr Power, als auch über besseren Grip verfügen. Kommende Woche können sich die Fahrer in Texas ein weiteres Bild der neuen Autos auf Ovalen machen.

Eine kleine Sorge herrscht noch im Fahrerlager der IndyCars. Die größeren Teams befürchten, dass sich kleinere Konkurrenten nicht ausreichend vorbereitet haben und beim Auftakt in St. Petersburg ohne ausreichende Test-Erkenntnisse starten. Immerhin: die meisten glauben, dass es nicht viel Zeit benötigt, sich an die neuen Autos anzupassen. Ob Rubens Barrichello nächsten Monat auch in der Fahreraufstellung steht, ist unterdessen noch nicht klar.