Der neue Dallara-Bolide wurde in North Carolina einem zweitägigen Windkanaltest unterzogen und erwies sich als tauglich für Ovalrennen. Zuvor hatten viele Kritiker befürchtet, der neue DW12 sei im Vergleich zu seinem Vorgänger zu langsam für den Wettbewerb in der Steilwand. In der Windshear-Anlange wurde das neue Auto nun auf Herz und Nieren geprüft - und bestand den Test locker. Bei einem Streckentest in Indianapolis war der DW12 zuletzt im Durchschnitt noch 12 Meilen pro Stunde langsamer als die Pole-Position-Runde beim Klassiker 2011.

Von einigen Fahrern war die neue Konstruktion danach scharf kritisiert worden. Technologie-Vizepräsident Will Phillips stellte nun aber klar, dass sich die Testspezifikation von der Version unterschieden habe, die Dallara nun an die Teams ausgeliefert hat. Die endgültige Einsatzmaschine werde daher einen weiteren Leistungssprung nach vorne generieren. "Wir haben das Auto für 2012 mit dem des letzten Jahres im Windkanal verglichen. Das hat gezeigt, dass das Auto aerodynamisch auf ungefähr 218 Meilen pro Stunde limitiert war", erklärte Phillips mit Blick auf den Test.

Abstimmung Sache der Teams

Die Fahrer und Teams hätten demnach einen hervorragenden Job gemacht, da sie das Potenzial zumeist bis auf drei Meilen pro Stunde optimal ausgenützt hatten. "Wir haben dann auch das Produktionsauto vergleichen, das sich beispielsweise in puncto Spiegel, Reifenverkleidung und marginaler Differenzen bei der Konstruktion des Chassis unterscheidet und eine bessere Anpassung der Seitenkästen gewährleistet", so der Amerikaner. "Unterm Strich ist das neue Auto einfach schlüpfriger und das hebt auch den Speed an." Auch eine Optimierung des Aero-Set-Ups, Einstellungen an der Balance und neue Entwicklungsteile hätten diesen Eindruck unterstützt.

"Unter Einsatz der vollen 575 PS kann dieses Auto leicht 225 Meilen pro Stunde schaffen", verkündete der stellvertretende Technikleiter das verblüffende Ergebnis. Wenn es den Teams für die Saison 2013 dann auch noch erlaubt sein wird, eigene Aero-Spezifikationen zu designen, werde sich der Speed der Autos zusätzlich verbessern. "Der Luftwiderstand wird sicher weiter verringert, was unsere Erwartungen übersteigen könnte", meinte Phillips. Klar sei aber auch, dass man die Autos sehr gut einstellen und abstimmen müsse, um die Maximalgeschwindigkeit zu erreichen. Das sei dann allerdings die Aufgabe der einzelnen Teams.