Obwohl er beim IndyCar-Rennen in Edmonton nur den zweiten Platz belegte, fühlte sich Helio Castroneves wie ein Sieger. Nach 80 Runden auf dem Flugplatzkurs kam der Brasilianer nur knapp hinter seinem Teamkollegen Will Power ins Ziel. Die Ironie des Schicksals: Im vergangenen Jahr musste Castroneves den fast sicheren Sieg nach einem Blockade-Manöver an den Australier abgeben und wurde ebenfalls Zweiter.

Trotzdem war der zweite Platz für Castroneves am letzten Wochenende ein voller Erfolg. Zuvor schaffte er es nur beim Rennen in Texas unter die besten Fünf. "Ich freue mich, dass es langsam besser läuft", berichtet Castroneves. "Als ich wieder vorne mitfuhr, war es wie in guten alten Zeiten. Ich habe Will eingeholt und bin mit den weichen Reifen am Maximum unterwegs gewesen."

Im Kampf um den Sieg hätte Castroneves sogar ein oder zwei Chancen für ein Überholmanöver gehabt, wollte gegen seinen Teamkollegen und im Hinblick auf den bisherigen Saisonverlauf nicht zu viel riskieren.

Nun bleiben dem Penske-Piloten noch sieben Rennen, seine Serie nicht abreißen zu lassen. Seit 2000 hat Castroneves in jeder Saison mindestens einen Sieg geholt. Seiner Podest-Serie bleibt jedenfalls bestehen - seit seiner ersten Saison bei den Champ Cars (1998) hat er in jedem Jahr mindestens ein Mal auf dem Podium gestanden. Dass es in Edmonton ausgerechnet der zweite Platz wurde, ist übrigens keine große Überraschung - schon 28 Mal hat Castroneves den Sieg knapp verpasst.