Die Karriere von Will Power schien bisher ein ständiges Auf und Ab zu sein. Der Australier hatte schon die ersten Formel 1-Testfahrten für Minardi absolviert, als er in die USA wechselte und bei den ChampCars an den Start ging. Als er dort Fuß fasste, wurde die Serie eingestellt, Power gewann immerhin das letzte Rennen der Geschichte. Ein neues Cockpit fand er in der IndyCar Serie, war dort ebenfalls schnell unterwegs, wurde 2009 aber durch einen schweren Unfall gebremst. 2010 verpasste er den Titel im letzten Rennen - die Ziele für die kommende Saison sind daher eindeutig: Will Power will die Meisterschaft gewinnen.

Am liebsten würde der 29-Jährige wieder so in die Saison starten, wie im vergangenen Jahr. "2010 hätte es kaum besser laufen können. Ich bin nicht mit sehr viel Risiko gefahren und habe zum Start der Saison trotzdem viele Punkte und zwei Siege geholt", erinnert sich der Penske-Pilot. Auch 2011 wird ein guter Start in die Saison wichtig sein, denn die Konkurrenzdichte wird so hoch wie noch nie.

"Die Autos sind mittlerweile sehr ausgereift, die Top-Teams können sich kaum noch verbessern und halten ein hohes Niveau. Die kleineren Teams haben in den vergangenen Jahren dagegen immer weiter aufgeholt", erläutert Power. Daher erwartet er, dass nicht nur zwei Fahrer um die Meisterschaft kämpfen werden, sondern einige mehr. "Ich glaube, dass bis zu fünf Fahrer um den Titelgewinn kämpfen werden, vielleicht setzt sich ein Pilot vorzeitig ab."

Mehr Selbstvertrauen auf den Ovalen

Zu den Favoriten zählt für Power natürlich der dreifache Champion Dario Franchitti, auch wenn er ihn gar nicht für den schnellsten Fahrer im Feld hält. "In Sachen Geschwindigkeit ist Dario zu übertreffen. Aber er ist sehr konstant unterwegs, das zeichnet ihn aus." Viel Konkurrenz kann Power auch aus dem eigenen Lager erwarten, denn seine Teamkollegen Helio Castroneves und Ryan Briscoe teilen seine Ziele: Auch sie wollen die Meisterschaft gewinnen.

Auf den Ovalen kann Power noch aufholen, Foto: Sutton
Auf den Ovalen kann Power noch aufholen, Foto: Sutton

"Es ist natürlich hilfreich, wenn man schnelle und erfahrene Teamkollegen hat. Wenn man aus dem Cockpit steigt, kann man Daten und Rundenzeiten vergleichen. Falls wir im letzten Rennen gegeneinander um den Titel kämpfen müssen, werden wir unser Duell auf der Strecke austragen - denn dort gibt jeder immer sein bestes", so Power über seine Penske-Kollegen.

Auf den Rundkursen hat er Briscoe und Castroneves schon oft in den Schatten gestellt - 2011 will er das auch auf den Ovalen schaffen. "Das war bisher meine große Schwäche. Aber ich habe schon in der vergangenen Saison schon gemerkt, dass es immer besser läuft und ich Rennen gewinnen kann - es ist nur noch nie alles zusammen gekommen."

Power ist sich sicher, dass er 2011 Ovalrennen gewinnen wird - und damit die Grundvorraussetzung erfüllt, um am Ende ganz oben zu stehen. "Das muss mein klares Ziel sein, denn nach Platz zwei im Vorjahr gibt es nur noch eine Steigerung..."