Rennfahrer und Ruhestand. Zwei Begriffe, die meistens kein Stück zusammen passen. So auch bei Alexander Wurz. Vor wenigen Wochen verkündete der Österreicher noch sein Karriereende als aktiver Motorsportler, verabschiedete sich beim Saisonfinale der WEC in Bahrain sogar standesgemäß mit einem Podium für Toyota.

Doch nun der plötzliche Sinneswandel. Zunächst kündigte der ehemalige F1-Pilot erneut via Twitter eine überraschende Nachricht an.

Kurz darauf der Knaller-Tweet: "Stolz, von Chip Ganassi gefragt worden zu sein, bei den 24 Stunden von Daytona im Januar mitzufahren! Ein einmaliges Rennen, dass ich immer absolvieren wollte und jetzt die Zeit dafür habe."

Als Comeback will Wurz sein Gastspiel in den USA aber nicht verstanden wissen. "Nur falls ihr euch wundern solltet: Bei den 24 Stunden von Daytona Rennen zu fahren ist sehr cool, aber kein Comeback als Vollzeit-Cockpit. Es ist einfach ein tolles Team, ein großartiges Rennen, eine Top-Gelegenheit", stellt der Präsident der F1-Fahrergewerkschaft GPDA klar.

Coulthard prophezeit Wurz große Management-Karriere

Ohnehin fokussiert sich Wurz längst auf eine zweite Karriere abseits der Strecke. Neben der Position bei der GPDA etwa mit einem Unternehmen, das sich mit dem Design von Rennstrecken und Fahrercoaching befasst. Zuletzt wurde Wurz gar mit dem - -seit dem Abschied John Booths vakanten - Teamchef-Posten bei Manor Marussia in Verbindung gebracht. Diese Gerüchte zerstreuten sich allerdings so schnell sie gekommen waren.

Mittelfristig werde Wurz allerdings sicher eine wichtige Rolle im Motorsport-Management übernehmen. Das erwartet Wurz' ehemaliger F1-Kollege David Coulthard. "Er hat den Job als Manor-Teamchef abgelehnt, aber es ist nur eine Frage der Zeit bis große Dinge geschehen. Ich habe keinen Zweifel, dass er eines Tages eine Hauptrolle im Motorsport spielen wird. Er genießt großes Ansehen in unserem Sport", schreibt der Schotte in seiner Kolumne für den Telegraph.

Das habe sich Wurz mit seiner Tätigkeit für die GPDA erarbeitet - auch wenn seine Verdienste für die Öffentlichkeit kaum sichtbar seien. "Er macht hinter den Kulissen einen fantastischen Job, bringt alle Fahrer zusammen - auch jene, die nicht Mitglieder sind - und stellt sicher, dass sie wie eine Einheit zusammen stehen. "Er macht das ohne den Glanz großer Publicity und erhält dafür nur wenig öffentliche Wahrnehmung", schreibt Coulthard.