Ist es eine Momentaufnahme oder ein Zeichen für den schon lang erhofften Ausgleich der Prototypenkonzepte in der USCC? Nach zwei Rennstunden unter Grün lag der LMP2-HPD von Extreme Speed Motorsport mit Ed Brown und Johannes van Overbeek vor der Meute der Daytona-Prototypen. Ricky und Jordan Taylor (Taylor-Corvette) wurde zum dritten Mal in diesem Jahr Zweite. Memo Rojas und Scott Pruett (Ganassi-Ford) komplettierten das Podium. Sieger Der GT-Wertung wurde die Corvette von Jan Magnussen und Antonio García, während Nick Tandy und Richard Lietz im Porsche ihrem Podestplatz wegen einer Sportstrafe nachträglich verloren.

LMP2-Sieg durch Taktik und Speed

Der Sportwagen-Routinier Johannes van Overbeek hatte den HPD-Honda auf die Poleposition gestellt, doch nachdem sein Partner Ed Brown das 23 Fahrzeuge umfassende Feld aus Prototypen und GTLM-Boliden in die erste Runde geführt hatte, übernahm zunächst der vom zweiten Rang gestartete Michael Valiante (Spirit-of-Daytona-Corvette). Extreme Speed Motorsport entschied sich bei den Boxenstopps "off sequence" zu gehen und wechselte früh auf van Overbeek, der eine schnelle Runde nach der anderen ungehindert fahren konnte.

Nachdem alle Prototypen zum zweiten Mal gestoppt hatten, griff van Overbeek 15 Minuten vor Rennende die bis dahin führenden Corvette-DP von Jordan Taylor an, überholte diesen und hatte am Ende fast sechs Sekunden Abstand. Die anderen LMP2-Wagen brachten sich um ein besseres Ergebnis, das sich nach eine Änderung der Balance of Performance bereits in der Qualifikation als möglich gezeigt hatte.

Der von Rang vier gestartete Oak-Morgan musste nach einem harten Duell mit der Spirit-of-Daytona-Corvette eine 55-sekündige Stop-and-Park-Strafe absitzen, während der zweite HPD von Extreme Speed Motorsport mit Getriebeproblemen ausfiel. Die drei besten LMP2-Prototypen fuhren auch die drei schnellsten Rennrunden. Mit zwei Runden Rückstand schaffte der LMP2-Mazda vom Sylvain Tremblay und Tom Long auf Platz sieben das beste Ergebnis des Jahres.

Corvette siegt, Porsche verliert Podium durch Rangelei mit BMW

Jan Magnussen und Antonio Gracía fuhren nach GTLM-Pole-Rekord zu einem souveränen sieg mit der neuen Corvette C7.R - es war der zweite in Folge. Dahinter ging es indes ruppig zu: Bill Auberlen im BMW Z4 GTE und Nick Tandy im Porsche 911 RSR gingen einander im Kampf um dem zweiten Platz hart an. Erst hatte Tandy Auberlen von der Strecke gepresst bevor dieser sich wiederum in der letzten Runde im Engländer vorbeidrückte. Die Rennleitung bestrafte nachträglich nur Tandy, der zusammen mit seinem Partner Richard Lietz vom dritten auf den neunten Platz zurück fiel.

Auberlen und Andy Prilaux durften ihren zweiten Rang behalten. Lachende Dritte im wahrsten Wortsinn waren Giancarlo Fisichella und Pierre Kaffer, die im Risi-Ferrari den letzten Platz auf dem Podium erbten. Wolf Henzler in Bryan Sellers wurden dahinter die besten Porsche-Piloten.

LMPC- und GTD-Klasse mit eigenem Rennen

Um die Unfallgefahr auf dem keine vier Kilometer langen Kurs zu verringern, starteten die beiden "Amateur"-Kategorien in einem separaten Rennen. Mirco Schultis und Renger van der Zande gewannen bei den Einheitsprototypen, Markus Plattala und Dane Cameron (Turner-BMW) in der GT3-ähnlichen Klasse. Christopher Haase und Bryce Miller (Paul-Miller-Audi) mussten sich mit dem Wimpernschlag eines Zehntels geschlagen geben. Es war trotzdem das beste Ergebnis des Jahres für das deutsch-amerikanische Duo.

Der nächste Lauf der USCC findet findet am 31. Mai auf dem Stadtkurs in Detroit statt. Dort werden die LMPC- und GTLM-Wagen pausieren, so dass sich die GTD-Klasse mit den Prototypen die Strecke teilen wird.