Wie eh und je geht es an diesem Wochenende wieder nach Florida: 64 Prototypen und GT-Boliden haben sich in Florida eingefunden, um sich auf dem ehemaligen Flugfeld von Sebring zwölf Stunden lang ordentlich durchschütteln zu lassen. Dabei ist das Rennen diesen Jahres vermutlich eines der einschneidensten: Von 1999 bis 2013 fuhr die ALMS auf dem 6,02 Kilometer langen Kurs - doch nun ist vieles anders.

Die ALMS gibt's nicht mehr und Sebring ist auch kein Saisonstart mehr. Und auch die "großen" LMP1 dürfen nicht mehr antreten - schließlich gehört das Rennen nicht mehr zur Sportwagen-Weltmeisterschaft. Ganz neu ist die Herausforderung allerdings für viele Teams und Fahrer nicht, da die United SportsCar Championship (USCC) die LMP2- und GTLM-Klassen aus der ALMS übernommen hat. Und die guten Piloten sind sowieso wie jedes Jahr dort.

Daytona-Prototypen gegen LMP2: Revanche?

Beim Saisonstart in Daytona hatten die gleichnamigen Prototypen nicht nur die Nase vorne: Die Leistungseinstufung verdammte die LMP2-Fraktion zum Zusehen. Kniffelig wird es allerdings beim Austarieren für Sebring schon deshalb, weil die LMP2-Wagen nun mit dem High-Downforce-Kit antreten - in Daytona fuhr man die auf Höchstgeschwindigkeit getrimmte Variante für Le Mans und sah trotzdem kein Land.

Ordentliche 17 Fahrzeuge umfasst die Top-Klasse. Dabei sind ebenfalls die bekannten Größen wie Action Express, Ganassi, Wayne Taylor oder Michael Shank auf Seiten der DP und Pickett, Oak und Extreme Speed Motorsport mit LMP2-Fahrzeugen; und natürlich der DeltaWing. Rein quantitativ spricht schon einiges für die DP. 2008 gab es schon einen LMP2-Überraschungssieg durch Porsche, aber Geschichte hilft nicht gegen schnellere Gegner.

Premierensieg für die C7.R oder Porsche-Double?

In den GT-KLassen GTLM und GTD tritt erneut das Beste an, was es in der Sportwagenszene gibt: Von den Elf GTLM-Sportwagen sind neun siegfähig. Nachdem Porsche in Daytona gewinnen konnte, kommen die Zuffenhausener ebenfalls als Favoriten nach Sebring. Sollten die beiden neuen Corvette C.7R ohne Kinderkrankheiten durchkommen, könnte jedoch die Schmach der amerikanischen Muscle Cars mit einem Sieg getilgt werden. Da Sebring den BMW Z4 besser liegen dürfte als Daytona, könnte für die Münchener mehr als nur solides Punkteeinfahren möglich sein.

Bei den 25 GTD-Wagen der kleineren GT-Kategorie mischen wieder eine Vielzahl internationaler GT-Asse mit. In Daytona zeigte sich, dass es hier besonders auf ein fehlerloses Rennen ankommt, um am Ende in Siegreichweite zu sein. Der Druck auf den Amateuren und zahlenden Halb-Profis ist daher auch bei "nur" zwölf Stunden enorm.

Das 12-Stunden-Rennen wird um 15.15 Uhr deutscher Zeit am Samstag gestartet werden. Motorsport-Magazin.com wird auch von den Trainings- und Qualifikationssitzungen am Donnerstag und Freitag berichten.