Wenn am dritten Märzwochenende das 60. 12-Stunden-Rennen von Sebring gestartet wird, beginnt eine neue Ära im Langstreckensport. Nach 20 Jahren Pause wird erstmals wieder eine Weltmeisterschaft für Prototypen ausgetragen, der Klassiker auf dem Flugplatzkurs in Florida wird dabei schon zum Saisonstart ein Highlight darstellen. In der kommenden Woche haben die Teams die Möglichkeit, zusammen mit den ALMS-Mannschaften die knapp sechs Kilometer lange Strecke unter die Räder zu nehmen.

Ganze 23 Fahrzeuge haben sich zur Generalprobe angemeldet, darunter drei Titelträger der vergangenen ALMS-Saison mit je zwei Autos. Die amtierenden Meister der LMP2, Level 5 Motorsports, kommen mit ihrem Fahrer Scott Tucker, die Sieger der LMP-Challenge von CORE Autosport bringen ihre Oreca FLM ebenso mit nach Sebring wie BMW deren M3, der 2011 die GT-Klasse gewinnen konnte.

Der Hauptgegner der Münchner dürfte auch in der bevorstehenden Saison Corvette sein. Vom Sportwagen aus Michigan kommen drei Stück zum Testen nach Sebring. Das Werksteam hat zwei C6 für die ALMS und Le Mans im Gepäck, Larbre ein Auto für die WEC. Bei Corvette Racing teilt sich Nachwuchsmann Jordan Taylor ein Auto mit Jan Magnussen und Antonio Garcia, Richard Westbrook fährt zusammen mit Oliver Gavin und Tommy Milner.

Premiere des letzten Porsche 997 GT3 RSR

Drei Porsche kommen zum Test nach Sebring, Foto: Porsche
Drei Porsche kommen zum Test nach Sebring, Foto: Porsche

Ein letztes Mal mit dem Porsche GT3 RSR wollen Flying Lizard mit zwei und Falken Tires mit einem 911er angreifen. Die beiden Teams setzen dabei auf die aktuelle Ausbaustufe des 997. Im Boliden des Reifenherstellers werden sich Wolf Henzler, Bryan Sellers und Martin Ragginger abwechseln, bei den "Lizards" sind die Fahrer noch vakant.

Als einziger LMP1 ist der HPD ARX-03a von Muscle Milk gemeldet. Klaus Graf und Lucas Luhr haben dann zum ersten Mal die Möglichkeit den Nachfolger ihres Lola Aston Martin zu testen. Auch das Team des rennsportbegeisterten Schauspielers Parick Dempsey reist mit den Piloten Henri Richard und Duncan Ende nach Sebring.

Von den ganz großen Namen im Prototypensport fehlt allerdings jede Spur. Peugeot wird nach dem Rückzug natürlich nicht nach Sebring reisen, wo das Team sogar schon ein Hospitality-Zelt für den Test errichtet hatte, Toyota startet erst später in die Saison. Außer Pecom schlagen auch die anderen WEC-Teams wie Audi, Oreca oder Rebellion ihr Lager erst zum eigentlichen Rennen auf. Die Ingolstädter bringen erstmals ihr Coupé R18 nach Sebring, 2011 fuhr man das erste Rennen noch mit dem offenen R15.

Audi kann auf eine erfolgreiche Zeit in Sebring zurückblicken. 1999 Startete man mit dem R8 die Protoypen-Ära, ein Jahr später konnten Frank Biela, Emanuele Pirro und Tom Kristensen den ersten Sieg feiern. Insgesamt triumphiere Audi seit damals neun Mal. Für Dindo Capelle fühlt sich Sebring wie ein zweites Zuhause an: "Die 12 Stunden sind ein unglaubliches Rennen, mit großer Geschichte und fantastischen Fans", so der vierfache Sieger: "In diesem Rennen zu starten und in Sebring zu sein ist immer etwas ganz Besonderes für uns alle."