Der Waldkraiburger Luca Grünwald (Seel 125) holte sich am Sonntag (16. Mai) vor 12.500 Zuschauern in der Motorsport Arena Oschersleben seinen zweiten Saisonsieg. Der 15-Jährige gewann das Rennen der Achtelliterklasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) knapp vor dem Südafrikaner Mathew Scholtz (Aprilia) und seinem Teamkollegen Toni Finsterbusch (KTM). Das Rennen fand bei kühlem, windigen Wetter statt, dennoch waren die Bedingungen deutlich besser als am Samstag.

Stürze im Training

Äußerst ungemütliche Temperaturen unter 10 Grad und Dauerregen begleiteten das Training am Samstag. So kamen zahlreiche Stürze zustande, die aber alle glimpflich abliefen. Team Sachsenring-Pilot Eric Hübsch (Aprilia) ließ keinen Zweifel daran, dass er die erste Pole Position seiner IDM-Karriere unbedingt wollte. Schon früh setzte er sich mit einer Zeit von 1:55,236 in Front, verbesserte sich mehrfach und wurde erst eine Minute vor Ende des Trainings verdrängt. Wie Phönix aus der Asche lag plötzlich Marvin Fritz vorn - mit 1:53,051 min. Doch Hübsch konterte sofort und fuhr eine 1:52,735 min. und freute sich über seine erste IDM-Pole.

Doch die Freude über die Pole Position hielt beim Sachsen im Rennen nicht lange. Nach einem verpatzten Start rutschte Eric Hübsch weit zurück und ordnete sich zunächst auf Rang 15 ein, am Ende wurde er Elfter. Ordentlich ins Rennen kamen Toni Finsterbusch, Marvin Fritz und der Südafrikaner Mathew Scholtz, die sich an die Spitze setzten. Luca Grünwald fuhr sich innerhalb einer Runde von Startplatz 12 auf die vierte Position - eine Runde später ging er sogar in Führung. Auch der Schwede Alexander Kristiansson und Daniel Kartheininger gehörten lange Zeit zu einer Sechser-Gruppe an der Spitze des Feldes.

Viele Führungswechsel

Gegen Mitte des Rennens mussten Kristiansson und Fritz abreißen lassen, nur noch die drei Piloten vom Team Freudenberg aus Bischofswerda und der Südafrikaner Scholtz kämpften um den Sieg. Mehrfach wechselte die Führung zwischen Grünwald, Scholtz und Finsterbusch. Auch Daniel Kartheininger hatte bis eine Runde vor Schluss noch Podestchancen, konnte dann aber die Pace der anderen drei Piloten nicht ganz mitgehen.

In der letzten Kurve startete Mathew Scholtz noch einen Angriff und schob sich innen an Grünwald vorbei. Doch er erwischte die Kurvenausfahrt nicht optimal, Grünwald kam besser heraus und konnte Scholtz bis zum Zielstrich noch abfangen. Mit 0,052 Sekunden fiel der Vorsprung minimal aus. Auch der Dritte, Toni Finsterbusch hatte im Ziel nut 0,177 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Rang vier ging an Daniel Kartheininger. Damit hatte Teamchef Michael Freudenberg drei seiner Fahrer unter den TOP 4 und auch der vierte seiner Piloten, der Schweizer Joel Bigler, holte als Fünfzehnter noch einen Zähler. "Das ist sensationell. So was habe ich als Teamchef noch nie erlebt.", freute sich der frühere DDR-Meister.

Die Meisterschaft

In der Meisterschaft machte Grünwald (61 Punkte) Boden auf den Führenden Mathew Scholtz (RZT Racing/65 Punkte) gut, auch Finsterbusch punktete als Dritter und liegt mit 52 Zählern aussichtsreich im Rennen. Hinter Daniel Kartheininger (32) folgen bereits die 14-jährigen Florian Alt (30) und Philipp Öttl (27).