Die IDM auf dem Circuit van Drenthe in Assen läuft auf Hochtouren. Im Motorradmekka der Niederlanden fanden am Samstag die Zeittrainings statt. Am Sonntag werden Rennen in den IDM-Klassen Superbike, Superstock 1000, Supersport 600 und Sidecar ausgetragen. Im Vorfeld wird für die Zuschauer und Fans um 10:30 Uhr die Boxengasse für den beliebten Pitwalk mit Autogrammstunde geöffnet.

Die Ducati-Armada gab in der Klasse Superbike in Assen das Tempo vor. Die drei Musketiere vom 3C-Racing Team machten auf der roten Ducati 1199 Panigale R im Zeittraining sowie auch in der Superpole das Rennen in der Top-Klasse des deutschen Motorradstraßenrennsports. Neun Fahrer qualifizierten sich für die Superpole, in der die Startplätze in den ersten drei Reihen noch einmal gesondert ausgefahren werden. 3C-Racing-Teamfahrer Xavi Fores war zum zweiten Mal in dieser Saison nicht zu schlagen. Nach Oschersleben dominierte er nun auch in Assen. Teamkollege Max Neukirchner blieb nur 0,086 Sekunden hinter der Bestzeit. Lorenzo Lanzi komplettierte die 3C-Truppe in der Startaufstellung und steht am Sonntag als Dritter in der ersten Reihe.

Sensationell schlug das Ergebnis von Suzuki ein. Erwan Nigon (HPC-Power Suzuki Racing Team) setzte sich als Vierter noch vor Titelverteidiger Markus Reiterberger (VanZon Remeha BMW) durch und eröffnet die zweite Startreihe.

Xavi Fores:
Ich bin stolz auf meine Pole Position. Wir hatten alle ziemlich mit dem Wind auf der Strecke zu kämpfen. Zum Glück hat sich das Wetter im Laufe des Tages gebessert. Sonne und Wind sind wesentlich besser als Regen.

Mit dem Italiener Fabio Massei mischte im Training auch ein Superstock 1000-Fahrer in den Top Ten der IDM mit. Der Gast aus Rom schaffte auf einer Ducati Panigale 1199 R als Einziger seiner Klasse den Einzug in die Superpole. Dort eroberte er in den obligatorischen zehn Minuten-Frist den siebten Startplatz für die beiden Rennen am morgigen Sonntag. Wer ist Massei? Anwort: Ein Fahrer, der normalerweise im FIM Superstock-1000-Cup im Rahmen der Superbike-WM antritt. Als Gaststarter fährt Massei allerdings außer der Wertung, erhält also keine Punkte. Dominik Vincon (BMW Stilgenbauer), Lucy Glöckner (Wilbers BWM Racing Team) sowie Marco Nekvasil (Interwetten Racing by Fritze Tuning) waren die schnellsten Drei von den permanenten Superstock 1000-Treibern. Nekvasil, Führender in der Gesamtwertung, kam nicht richtig in die Gänge und war über Startplatz 16 im gemeinsam mit den Superbikes startenden, aber getrennt gewerteten Feld nicht sonderlich erfreut.

Dominik Vincon war der schnellste permanente Starter, Foto: Superbike*IDM/Scheider
Dominik Vincon war der schnellste permanente Starter, Foto: Superbike*IDM/Scheider

Die Gäste Florian Alt (Freudenberg Racing Team) und Wayne Tessels heizten den Supersport 600-Fahrern in Assen gehörig ein. Alt fährt normalerweise in der Spanischen Meisterschaft. Weil diese gerade Sommerpause macht und Alt die freie Zeit nicht ohne Rennen verstreichen lassen will, wagte er ein IDM-Comeback in seinem ehemaligen deutschen Team. Tessels wiederum kennt den Circuit van Drenthe als Einheimischer aus dem Eff-Eff und wird am Sonntag neben Alt als Zweiter in der Startaufstellung stehen. Der permanent antretende Stefan Kerschbaumer (Team Langenscheidt by Fast Bike Racing) aus Österreich ließ sich nicht jedoch unterkriegen und blieb im Zeittraining nur acht Hundertstel hinter Polesetter Alt. Die zweite Startreihe eröffnen Tabellen-Spitzenreiter Roman Stamm (Kawasaki Schnock Team Shell Advance) aus der Schweiz und Marvin Fritz (Bayer-Bikerbox, Yamaha) aus Gundelsheim. Er gilt ebenfalls als Titelfavorit.

In der Klasse Sidecar bestätigte die WM-Crew mit Bennie Streuer/Geert Koerts ihre Favoritenrolle. Die Niederländer sind auf dem Circuit van Drenthe praktisch zu Hause und trainieren dort in jeder freien Minute. Die IDM nahmen sie zum Anlass, ein zusätzliches Rennen außerhalb der WM-Einsätze zu bestreiten, wenn auch als Gaststarter. Die deutsch-österreichische Kombination Sattler/Trautner brannte die zweitschnellste Zeit in den Asphalt. Ihre Investition in das abgekaufte letztjährige Gespann des Meisterduos Kretzer/Lehnertz hat sich offensichtlich gelohnt. Die Titelverteidiger wiederum qualifizierten sich auf ihrem neuen LCR-Suzuki-Gespann als Dritte.