Dank der Einigung des neuen Besitzer, der Firma Capricorn, die den Ring in der Eifel dieses Jahr übernahm, dem IDM Ausrichter Motor Events und dem Veranstalter MSC Freiergrund e.V. war die traditionsreiche Veranstaltung auf einer der ältesten permanenten Rennstrecken Deutschland nach einem Jahr Pause wieder 2014 Austragungsort der internationalen deutschen Meisterschaft.

Mit dabei, Marvin Fritz vom Bayer-Biker Box Racing. Das 21-jährige Nachwuchstalent hatte mit seinen Ergebnissen (vier von sechs Siegen) bis zur Halbzeit am Nürburgring alle Erwartungen und Vorstellungen von Teamchef Jakob Bayer und Cheftechniker Sepp Buchner übertroffen. Buchner: "Bei Vertragsabschluss hatte ich mit Ergebnissen um den fünften Platz gerechnet, bei den Testfahrten und dem offiziellen IDM Auftakttraining im April war Marvin aber schon sehr schnell unterwegs".

Chaotische Witterungsbedingungen

Am Wochenende herrschten chaotische Witterungsbedingungen in der Eifel, ständig einsetzender Regen brachten nicht nur den Zeitplan ins Schwanken. Im ersten Zeittraining war die Strecke noch trocken, Marvin Fritz fand seinen Rhythmus und war am Ende Fünfter mit einer Zeit von 1.29.249. Die Hoffnungen des ADAC Pfalz Fahrers, seine Trainingszeit im zweiten Durchgang zu verbessern schwanden mit dem nächsten Regenguss. Am Ende blieb es bei der fünften Startposition. Fritz: "Für mich ist der Nürburgring im Regen mit dem 600 ccm Motorrad Premiere, ich muss erst Erfahrungen sammeln und wir müssen das passende Set-up finden".

Das erste Rennen am Samstag entwickelte sich zu einer wahren Regenschlacht. Marvin Fritz kam als Dritter vom Start weg, jedoch mit großem Abstand zu dem Führenden Roman Stamm/Kawasaki und Pole Setter Stefan Kerschbaumer/Yamaha. In der siebten Runde hatte sich der Schützling von Jakob Bayer an die Spitzengruppe ran gearbeitet und schnappte sich Stefan Kerschbaumer. In der neunten Runde hatte Marvin Fritz den Abstand zum Führenden Roman Stamm bis auf 0,6 Sekunden aufgeholt und fuhr die schnellste Rennrunde mit 1.44.839!

Es schien, als wäre wieder das spannende Duell zwischen dem 37jährigen Routinier und Vizemeister der Klasse Supersport, Roman Stamm und dem 21jährigen Talent Marvin Fritz, der in 2014 seine erste komplette IDM SSP Saison fährt, entfacht. Doch Marvin Fritz ging auf Nummer sicher, rettete den zweiten sicheren Platz ins Ziel. Fritz: "Ich habe aufgeholt, und die gesamt schnellste Rundenzeit gefahren. Am Ende wollte ich auf keinen Fall etwas riskieren und bin auf Nummer sicher gefahren".

Pünktlich zum zweiten Rennen am Sonntag hatte der Regen aufgehört. Marvin Fritz kam als Fünfter vom Start weg, vorne hatte sich wieder, wie schon im ersten Lauf das Duo Stamm und Kerschbaumer in Führung gesetzt. Es folgte mit Abstand die zweite Gruppe mit dem Niederländer Bijsterbosch/Yamaha und Ex Supersport Meister Lauslehto/Suzuki und Marvin Fritz. Fritz gab sich mit Rang Fünf aber nicht zufrieden und übernahm gleich im ersten Renndrittel das Kommando dieser zweiten Gruppe, fuhr die schnellste Rennrunde mit 1.29.235. In einer weiteren, mühsamen aber genialen Aufholjagd war Marvin Fritz in Runde Elf von siebzehn zu fahrenden Runden schon an zweiter Position und klebte am Hinterrad des Spitzenreiters. Zum Schluss des Rennens ging der gebürtige Mosbacher als Dritter über die Ziellinie. Fritz zog trotz dieser genialen Aufholjagd ein bescheidenes Resümee: "Mein Start war heute nicht gut, die Aufholjagd war richtig hart aber gut, ich habe das Maximale rausgeholt". Cheftechniker Buchner zeigte sich hingegen sehr zufrieden: "Marvin hat wieder gezeigt, was für ein Talent in ihm schlummert".