Die Motorsport Arena Oschersleben war am vergangenen Wochenende der Schauplatz für spannende Rennen im Rahmen der neuen SUPERBIKE*IDM. Gutes Wetter und stark besetzte Starterfelder waren der Garant für hochklassigen Motorrad-Rennsport auf dem selektiven Rundkurs in der näheren Umgebung Magdeburgs. Luca Grünwald und sein Team Motorrad Bayer Bikerbox Racing nutzten am Wochenende zuvor mit einem Gaststart im Rahmen zur Central European Motorcycle Championship die Gelegenheit sich für die dritte Runde zur nationalen Meisterschaft vorzubereiten. Mit einem dritten und einen sechsten Rang am Sonntag vor einer Woche gelang dies auch optimal. Auf dem erarbeiteten Stand von damals aufbauend ging man in den ersten Trainingstag, bevor sich der Yamaha-Pilot tags darauf als Achter der Startaufstellung in der Supersport-Kategorie qualifizierte.

"Aufgrund unseres Gast-Starts im Rahmen der CEMC sind wir gut vorbereitet nach Oschersleben gekommen. Dennoch haben wir die freien Trainings am Freitag genutzt, indem wir versuchten die Erkenntnisse von damals zu verfeinern. In erster Linie haben wir daran gearbeitet, um aus den langsamen Kurven heraus das Motorrad stabiler zu machen. In diesen Abschnitten schlingert es hinten wild. Nach mühsamen Versuchen sind wir für die Qualifyings wieder auf den Stand zurückgegangen, mit dem wir am Wochenende zuvor unterwegs waren. In QP1 war es allerdings schwer auf ansprechende Rundenzeiten zu kommen. Zudem hat die Spitzengruppe gleich von Beginn an ordentlich am Kabel gezogen und super Zeiten hingeknallt. Während dem zweiten Zeittraining verlief es ähnlich. Obwohl ich meine Zeiten verbessern konnte, bin ich in der Startaufstellung nicht weiter nach vorne gekommen. Aber zumindest war mein Gefühl für das Motorrad bei weitem bessern, was die Bestätigung dafür war, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Die zweite Startreihe war keine schlechte Ausgangsposition."

Das erste Rennen am Samstagnachmittag begann allerdings nicht den Vorstellungen Grünwalds entsprechend, als er die wilde Horde der Supersportler quasi hautnah zu spüren bekam. Wegen wilder Rempeleien durch die erste Kurve verlor er viele Positionen und musste von dem her eine mühsame Aufholjagd starten, ehe er als guter Siebter ins Ziel kam. "Der Start ins erste Rennen ging gründlich daneben. Ich bin zwar von P8 in der Startaufstellung gut weg gekommen, aber in der ersten Kurve wurde ich brutal abgedrängt und habe viele Positionen verloren. Nach der ersten Runde war ich gar nur Elfter und im nächsten Augenblick verlor noch einen Platz. Es dauerte eine Zeit lang meinen Speed zu finden. Aber ab dem Zeitpunkt, ab dem ich meinen Rhythmus fahren konnte, ging es vorwärts. Ich musste mich Position für Position nach vorne kämpfe und zum Schluss war ich fast schon an Jed Metcher dran – ein, zwei Runden mehr und ich wäre als Sechster anstatt als Siebter ins Ziel gekommen. Am Ende, als ich alleine fuhr, waren meine Rundenzeiten konstant schnell, sodass dieses Ergebnis in Ordnung ist."

Ein Rennwochenende bei stabil trockenen Witterungsverhältnissen erlebten die Teilnehmer der SUPERBIKE*IDM schon lange nicht mehr. Die guten Bedingungen nutzten Grünwald und seine Crew während dem Warm Up am Sonntagvormittag weitere Verbesserungen betreffend dem Setting seiner Yamaha R6 zu erzielen. Dank eines super Starts in Heat zwei konnte er gleich Positionen gutmachen, bevor sich Grünwald über weite Teile der Renndistanz einen harten Fight mit Jan Bühn um den letzten Platz am Podium lieferte und dank der drittschnellsten Rennrunde im allerletzten Umlauf diesen auch sicher ins Trockene bringen konnte.

"Am Sonntagvormittag während dem Warm-Up haben wir noch ein paar Änderungen probiert, in dem wir das Federbein um eine Spur härter eingestellt haben und mit dem Vorderreifen in die Richtung gegangen sind, damit das Motorrad durch die Schikanen handlicher wurde. Als Ergebnis ist dabei die drittschnellste Rundenzeit herausgekommen. So gesehen konnten wir dem zweiten Rennen gelassen entgegenblicken. Mein Start war dieses Mal bei weitem besser und in der dritten Runde nutzte ich die Gelegenheit, als sich vor mir einige Gegner mit dem Bremspunkt total verschätzt haben. Danach war es bis zur Schlussphase ein unterhaltsamer Rennverlauf. Zuerst musste ich mich an Leon Bovee und später an Bijsterbosch vorbeikämpfen. Während Wahr schnell überholt war, war Jan Bühn ein ziemlich harter Brocken. Wir wechselten unzählige Male unsere Position, aber schließlich konnte ich mich in den letzten zwei Runden von ihm absetzen. In der letzten Runde fuhr ich dann noch in 1:28.8 meine schnellste Rennrunde, was am Ende die drittschnellste des Rennens war und genauso schnell wie die der Spitzenreiten dieses Laufs. Ich freue mich riesig über mein zweites Podium in dieser Saison, aber die drittschnellste Runde und sowie auch meine konstanten Rundenzeiten in der Schlussphase des erstens Rennens geben Zuversicht für die nächsten Veranstaltungen. Außerdem freue ich mich auch über den Sprung auf Rang vier in der Meisterschaft."