Am vergangenen Wochenende trafen sich die Piloten der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) bei ihrem zweiten Ausflug ins benachbarte Ausland und eröffneten dabei im niederländischen Assen die zweite Saisonhälfte. Vier von acht Veranstaltungen hatte da auch das Team Suzuki-Mayer mit seinen beiden Piloten Jesco Günther und Roman Stamm bereits hinter sich, vier weitere IDM-Wochenenden standen für das in Passau stationierte Team noch auf dem Programm. Den Anfang machten die beiden Rennen auf der niederländischen Grand-Prix-Strecke in Assen.

Es war eng

Roman Stamm musste beim letzten IDM-Rennen auf dem Red Bull Ring ohne Punkte nach Hause fahren. "Die Probleme mit dem Ventiltrieb sind geklärt", versicherte er in Assen, "und ich schaue positiv in die Zukunft. Die Strecke in Assen gefällt mir sehr gut. Allerdings muss man hier viel am Handling des Motorrads arbeiten und das Basis-Setup auf die Strecke anpassen. Hier muss man mit mehr Geschwindigkeit in die Kurven reinfahren, als es vom optischen Eindruck her möglich erscheint." Im Abschlusstraining konnte der Schweizer zwar noch vier Zehntel an seiner Rundenzeit abarbeiten, doch es reichte am Ende nur zu Rang sieben. "Immerhin bin ich schnellster Suzuki-Pilot", meinte Stamm nach einem Blick auf die Ergebnisliste. "In den langgezogenen Kurven tue ich mich noch immer etwas schwer. Doch die Zeiten liegen extrem eng beisammen und ich schätze, dass es auch im Rennen entsprechend eng hergeht. Doch ich bin zuversichtlich. Die Performance mit meinem Rennreifen schaut gut aus."

Für Jesco Günther war es zwei Jahre her, dass er auf der niederländischen Grand-Prix-Piste seine Runden drehen konnte. "Leider hatten wir bei den Freien Trainings am Freitag mit ein paar Problemen zu kämpfen", musste der IDM-Supersport-Meister zugeben, "so dass ich nicht so viel zum Fahren kam, wie ich es mir gewünscht hätte." So richtig rund lief es für den Suzuki-Piloten auch im Zeittraining nicht. Im Abschlusstraining verbrachte Günther viel Zeit in der Box und konnte nicht wirklich ins Geschehen um die besten Startplätze eingreifen. "Ich hatte ein Problem mit der Kupplung", berichtete er, nachdem er auf Rang neun gelandet war. "Das mussten wir dann erst noch reparieren. Von Startplatz neun wird es natürlich schwer, im Rennen nach vorne zu fahren. In den schnellen Passagen klappt es beim schnellen Umlegen noch nicht so gut. Das Motorrad geht weite Wege und ich muss körperlich den vollen Einsatz bringen."

Chattering störte

Viel Einsatz war für die beiden Suzuki-Piloten auch im ersten Rennen am Samstagabend nötig. Das Rennen musste nach einem Abbruch ein zweites Mal gestartet werden. Die beiden Etappen wurden zusammengezählt und für Günther sprang in der Addition ein sechster Platz heraus. "Der Start ins erste Rennen war sehr gut", berichtet Günther, "und ich konnte das Renntempo gut mitgehen. Für den zweiten Rennabschnitt haben wir einen neuen Hinterreifen montiert. Es handelte sich um die identische Mischung und wir haben auch nichts am Fahrwerk geändert. Trotzdem bekam ich starkes Chattering und konnte meine Zeiten nicht mehr fahren. Leider waren dann im Ziel genau die Leute vor mir, die auch in der Tabelle vor mir unterwegs sind."

Roman Stamm hatte am Samstag das Pech gepachtet. Beim ersten Start musste er das Rennen von der letzten Startposition aufnehmen. Seine Suzuki war nicht rechtzeitig zur Einführungsrunde startklar, was die Strafversetzung in die letzte Reihe nach sich zog. Doch Aufgeben war für den Schweizer keine Option und bis zur dritten Runde hatte er sich bereits auf den zehnten Platz nach vorne gearbeitet. Auch für den Restart nach dem Abbruch war er zuversichtlich. Doch sechs Runden vor der Zieldurchfahrt fehlte er. "Beim Anbremsen ist Romans Lenker abgebrochen", offenbarte Teamchef Thomas Mayer. "So was ist uns noch nie passiert. Das Motorrad hatte vorher noch keinen Sturz wegstecken müssen." Stamm blieb bei dem unplanmäßigen Ausflug unverletzt.

Mayer noch zufrieden

Im zweiten Rennen am Sonntag ging es für die Mannschaft vom Team Suzuki-Mayer und seine beiden Piloten Jesco Günther und Roman Stamm um einiges ruhiger zu als am Vortag. Beide Fahrer absolvierten ein gutes Rennen und erreichten ohne Blessuren das Ziel. Günther schaffte es noch in der letzten Runde, sich an Konkurrent Kevin Wahr vorbeizudrängeln und auf den fünften Platz nach vorne zu fahren. Roman Stamm war als Zwölfter aus der ersten Runde zurückgekehrt und arbeitete sich bis ins Ziel noch bis auf Platz sieben nach vorne. Die Erleichterung nach dem versöhnlichen Abschluss des Wochenendes war auch Teamchef Thomas Mayer anzumerken. "Alle beide sind gut durchgekommen", freute er sich. "Bei Jesco haben wir die Abstimmung zwar noch nicht hundertprozentig hinbekommen, aber wir haben auf jeden Fall Fortschritte gemacht. Im Vorjahr war die IDM ja nicht in Assen und deswegen haben uns auch die Vergleichswerte gefehlt. Doch die Richtung stimmt. Roman war im ersten Eck nach dem Start leider eingeklemmt und hatte einige Plätze verloren. Er fuhr anschließend Zeiten wie die Spitze, aber die Lücke ganz nach vorne konnte er nicht schließen."