Die erste Herausforderung bei Spanientests ist immer die Logistik, und die hat perfekt funktioniert. Am 16. Februar stand das Team, bestehend aus den IDM Piloten David Linortner, Gabriel Läuger sowie dem R6-Cup Piloten Marco Nekvasil und dem WM-Wildcard Starter und Teamchef Günther Knobloch gemeinsam mit der sechs Mann starken Techniker Crew rund um Frank Krekeler planmäßig in den Boxen von Almeria, um mit den Pirelli Reifentechnikern den Testplan für die nächsten vier Tage zu besprechen. Für Gabriel stand das Abstimmen der für ihn neuen YAMAHA R6 im Vordergrund, Linortner und Knoblbloch sollten ein paar neue Konturen und Mischungen für Pirelli testen.

Der Plan änderte sich nach einem unglücklichen Zwischenfall bereits am ersten Testtag jedoch grundlegend. Nach nur drei Runden kam Knobloch auf Kühlwasser, das Kevin Wahr mit seiner Romero Yamaha auf der Strecke verlor, zu Sturz. Knobloch hatte keine Chance mehr zu reagieren, und wurde per Highsider über das Motorrad geschleudert. Dabei schlug er so hart und stumpf auf dem Asphalt auf, dass er mit der Rettung ins Krankenhaus von Almeria gebracht werden, und dort eine Nacht zur Beobachtung bleiben mußte. Linortner mußte von nun an das gesamte Testprogramm alleine abwickeln, das neben den Reifen auch noch ein paar elektronische Weiterentwicklungen beinhaltete. Der 20-Jährige Wiener zeigte dabei eine mehr als nur beeindruckende Performance – mit einer 1:39.4 war Linortner mit dem Standard IDM-Motor am Ende nur rund 1,5 Sekunden langsamer als Sam Lowes, einer der Top Piloten der Supersport-WM mit einem WM-Motorrad einige Wochen zuvor.

Auch der Teamneuzugang Gabriel Läuger konnte sich sehr schnell auf das für ihn neue Bike einschießen, konnte klare Aussagen treffen, und war bereits zu Ende des Tests überraschend schnell – mit einer schnellsten Runde von 1:40,4 war er bereits schneller als viele arrivierte Piloten. Marco Nekvasil arbeitete gemeinsam mit Frank und Michael ein gutes Basissetup für seine Cup R6 aus, und auch Routinier Knobloch konnte nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus trotz Handicap die 1:40er Marke nach nur rund 25 Runden knacken. Nach einem Tag Pause reiste das Team zu der von Partner Bike Promotion wie immer vorbildlich organisierten Trainingsveranstaltung in Aragon. Die drei Youngster fuhren alle drei Tage, Knobloch verzichtete auf Grund der Schmerzen auf einen Testtag. Alle vier Piloten glänzten mit sehr guten Rundenzeiten, auch technisch konnten einige Dinge aussortiert werden.

Knobloch reüsmierte: "Lino [Linortner] konnte mit seiner tollen Pace unsere hohen Erwartungen voll bestätigen, Gabriel hat uns mit seiner Performance positiv überrascht. Marco hat definitiv das Potential für Cup Siege, und die Techniker Crew ist ausgezeichnet – 2012 wird sicher eine tolle Saison. Hätte Kevin ein wenig mehr mitgedacht, hätte ich auch das WM Bike weiter entwickeln können – aber that´s Racing, ich bin froh dass ich mir nichts gebrochen habe."