Vier Wochen bevor auf dem Sachsenring der deutsche Motorrad-Grand-Prix ausgetragen wird, waren die Piloten der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf der kurvenreichen Berg- und Talbahn zu Gast. Das IDM SUPERBIKE Team alpha Technik – Van Zon – Kraftwerk - BMW war erstmals in dieser Saison vollzählig unterwegs. Neben dem Australier Damian Cudlin war auch der Schweizer Marc Wildisen mit von der Partie. Selbst Werner Daemen, der in diesem Jahr als Teammanager die Geschicke des Teams verwaltet, stieg persönlich auf die BMW S 1000 RR. In den beiden Wertungsläufen holte Cudlin einen vierten und einen dritten Platz. Wildisen sicherte sich sechs Punkte und sein erstes Top-Ten-Ergebnis.

"Es gibt einige Pirelli-Reifen, die ich teste", meinte der Belgier Werner Daemen, der im Vorjahr noch Vizemeister in der IDM SUPERBIKE geworden war. "Damian kann sich so ganz auf die Rennabstimmung konzentrieren. Beim IDM-Wochenende auf dem Nürburgring haben wir zuviel Zeit verloren." Cudlin landete mit der sechstbesten Zeit in Startreihe 2. "Es ist nicht schlecht", meinte er nach dem Training, "aber so richtig gut ist es auch nicht. Da sich für den Nachmittag Regen angekündigt hatte, habe ich mein Reifenkontingent natürlich im ersten Training eingesetzt. Der Sachsenring ist durch die lange Zeit in Schräglage sehr speziell und wir haben in Sachen Fahrwerk und Reifen eine gute Lösung erarbeitet. Es hat mir geholfen, dass Werner auch gefahren ist. So kann er fühlen, was auf dem Motorrad passiert."

Im ersten Rennen arbeitete sich Cudlin mit seiner BMW bis auf den vierten Platz nach vorne und schnappte sich unter anderem den Ex-Weltmeister Karl Muggeridge. "Das hat er gut gemacht", lobte Werner Daemen seinen Schützling. "Wir haben viel mit dem Fahrwerk gearbeitet und haben die richtige Entscheidung bei den Reifen getroffen. Mit dem Training waren wir noch nicht so zufrieden, dafür mit dem Rennen umso mehr." Noch besser lief es für den Australier im zweiten Rennen, welches wegen eines kurzen Regenschauers unterbrochen werden musste. Von Platz 7 nach der ersten Runde ging es für den Mann vom Team alpha Technik – Van Zon – Kraftwerk - BMW bei schwierigen Streckenbedingungen bis auf Rang 3 nach vorne. "Es hat Spass gemacht", freute sich Cudlin, "mit Jörg Teuchert zu fighten. Er hat extrem dagegen gehalten. Doch ich war beim Bremsen sehr gut und auf der Start-Ziel-Geraden war meine BMW einfach schneller."

Wildisen wieder am Start

Marc Wildisen war nach seiner im Februar erlittenen Schulterverletzung endlich wieder startklar. Schon beim Test im belgischen Zolder, 14 Tage vor dem vierten von acht IDM-Wochenenden, zeigte sich der Schweizer mit seiner Performance zufrieden. Nach den beiden Trainingssitzungen auf dem Sachsenring und dem 15. Startplatz gab es bei Wildisen nur einen Kommentar. "Super", freute sich der 30-Jährige. "Es ist für mich von Vorteil, dass es hier viele Linkskurven gibt. Das kommt meiner Schulter entgegen. Es war mir klar, dass der Wiedereinstieg in die IDM nicht leicht wird. Aber so schnell wie heute war ich hier noch nie."

Im Rennen machte es der Schweizer spannend. In der letzten Rennrunde zwängte er sich am australischen Markenkollegen Gareth Jones vorbei und durfte bei seinem Wiedereinstieg in die IDM Superbike gleich seinen ersten Punkt feiern. "Wäre das Rennen noch länger gegangen", meinte Wildisen, "hätte ich auch noch Barry Veneman geschnappt. Ich hing lange in einer Verfolgergruppe fest. Zum Schluss bin ich dann Rundenzeiten wie die ersten Fünf gefahren. Über den Punkt bin ich happy. So kann es weiter gehen." Das zweite Rennen wurde wegen eines kurzen Regenschauers auf zwei Etappen gefahren. Kein Problem für den Mann vom Team alpha Technik – Van Zon – Kraftwerk - BMW. Er hielt sich aus allem raus und glänzte mit einem zehnten Platz. "Mein Einstieg in die IDM mit der BWM ist voll geglückt", zeigte sich Wildisen begeistert. "Ich wusste, dass die Strecke nach dem Re-Start abtrocknen würde. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rennen in zwei Wochen auf dem Salzburgring."