Der Sachse Toni Finsterbusch (KTM) gewann das Rennen der Achtelliterklasse in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft beim Gastspiel im niederländischen Assen und sicherte sich damit vorzeitig den Vizemeistertitel 2010 in der IDM 125. Vor 11.000 Zuschauern siegte der Krostitzer vor Honda-Pilot Marvin Fritz (Neckarzimmern) und dem bereits als Meister feststehenden Luca Grünwald (Seel 125) aus Waldkraiburg.

Die drei Piloten beherrschten das Rennen und kamen über 20 Sekunden vor den Verfolgern ins Ziel. Rang vier ging an den finnischen Gaststarter Niklas Ajo (Derbi). Die Plätze fünf und sechs holten die deutschen Youngster Philipp Öttl (KTM) und Florian Alt (Aprilia).

Bereits beim Training der Achtelliterklasse am Freitag und Samstag hatte Finsterbusch die schnellsten Zeiten gefahren und sich die Pole Position geholt. Ebenfalls in die erste Startreihe schafften es Luca Grünwald, Marvin Fritz und Florian Alt.

Das Rennen

Luca Grünwald und Marvin Fritz erwischten einen guten Start, während Toni Finsterbusch weniger zufrieden war: "Mein Start war richtig schlecht. Ich bin wohl als Fünfter oder Sechster in die erste Kurve eingebogen, habe aber gleich in der ersten Runde ordentlich Plätze gut gemacht." Aus Runde eins kam er dann schon als Führender zurück. Gemeinsam mit Marvin Fritz und Luca Grünwald machte er sich aus dem Staub. Dabei unterboten sich die drei Spitzenpiloten gegenseitig mit schnellsten Rundenzeiten. In Runde sieben war es dann Finsterbusch, der mit einer 1:47,961 min. sogar die 1:48-er Grenze knackte. Am Ende lagen das Trio über 20 Sekunden vor dem Rest des Feldes.

Die Entscheidung fiel etwa 2 Runden vor dem Schluss. Finsterbusch versuchte mit dem Vizemeistertitel im Hinterkopf weniger aggressiv zu fahren, und war damit richtig schnell. Er konnte sich innerhalb einer Runde um eine Sekunde von Marvin Fritz absetzen. Marvin nach dem Rennen: "Ich konnte mich schon am Start an Luca vorbeischieben. Aber Toni ist vorn sauschnell gefahren. Da bin ich nicht mehr ran gekommen. Aber Dritter in Schleiz, jetzt Zweiter hier, das ist nicht schlecht. Und jetzt geht's auf meine Heimstrecke nach Hockenheim..."

Grünwald versuchte es mit Gewalt

Luca Grünwald musste am Ende abreißen lassen. "Mein Start war super, aber gleich in der ersten Runde sind sie zu zweit vorbei gefahren. Und dann hatte ich irgendwie Probleme hinterher zu kommen. Am Schluss habe ich es mit Gewalt versucht, bin dann geradeaus gefahren und dann war die Sache gelaufen.", brachte Luca seinen Rennverlauf auf den Punkt. Sechs Sekunden hinter Finsterbusch und Fritz wurde Grünwald Dritter.

Ein einsames Rennen fuhr der Finne Niklas Ajo auf dem vierten Rang. Der Sohn des WM-Teamchefs Aki Ajo, sonst in der spanischen Meisterschaft unterwegs, verlor früh den Anschluss an das Spitzentrio und brachte danach Rang vier souverän ins Ziel. Rund fünf Sekunden hinter ihm fightete eine Gruppe mit Philipp Öttl, Florian Alt, dem Franzosen Robin Barbosa, dem Italiener Mattia Tarozzi und dem Schweizer Giulian Pedone. Öttl und Alt holten sich am Ende die Ränge fünf und sechs.

In der Meisterschaft ist alles entschieden. Mit Luca Grünwald (233 Punkte) und Toni Finsterbusch (184) stehen Meister und Vizemeister fest. Nur Rang drei ist noch vergeben, die besten Karten haben der Schweizer Damien Raemy (125), Philipp Öttl (117) sowie der Südafrikaner Mathew Scholtz (111), der aber auch in Assen noch verletzt pausieren musste.