Die beiden IDM-Rennen der Achtelliterklasse an diesem Wochenende (30. Juli - 1. August 2010) auf dem Schleizer Dreieck wurden vom sächsischen Freudenberg Racing Team dominiert. Exakt 20 Jahre nachdem Teamchef Michael Freudenberg als aktiver Rennfahrer seinen letzten Sieg auf dem Dreieck herausgefahren hatten, holte sein 15-jähriger Schützling Luca Grünwald den ersten Meistertitel in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) für das Team aus Bischofswerda. "Es war schwierig heute. Ich hatte ab Mitte des Rennens leichte Probleme mit meinen Reifen. Als ich das dann eingesehen hatte, habe ich mir gedacht, ich fahre den zweiten Platz nach Hause und sichere den Meister-Titel. Ich freue mich, dass das geklappt hat. Heute wird sicher noch gefeiert, genügend Fans sind ja mit hier.", so der neue Titelträger nach dem Sonntagsrennen.

Auch die beiden Rennsiege des Wochenendes gingen vor der Kulisse von 40.500 begeisterten Fans bei herrlichem Sommerwetter an die beiden Freudenberg-Piloten Luca Grünwald aus Waldkraiburg und Toni Finsterbusch aus Krostitz. Der erst 15-jährige Luca Grünwald (Seel 125) gewann den Samstagslauf vor seinem Teamkollegen Toni Finsterbusch und dem Schweizer Damien Raemy, beide auf KTM-Motorrädern. Beim Rennen am Sonntag holte sich Toni Finsterbusch seinen ersten IDM-Sieg, Grünwald wurde Zweiter vor Marvin Fritz (Honda).

TRAINING

Sonniges Wetter herrschte bereits beim Training am Samstag, als Luca Grünwald in seiner letzten Runde die Pole Position mit einer Zeit von 1:32,285 Minuten auf den Asphalt knallte. Unter der "1:33" blieben auch der Schweizer Patrick Meile (Aprilia), Toni Finsterbusch und der 14-jährige Florian Alt (Aprilia). In Startreihe zwei schafften es die beiden Schweizer Damien Raemy und Giulian Pedone, sowie Marvin Fritz und Philipp Öttl.

RENNEN 1

Bereits am Samstagabend startete des erste Rennen der Achtelliterklasse. Gleich zu Beginn setzte sich eine Vierergruppe ab, mit Luca Grünwald, Toni Finsterbusch, Marvin Fritz und dem Schweizer Damien Raemy. Die meiste Führungsarbeit leistete Finsterbusch. Die Spitze konnte sich Runde für Runde von der Verfolgergruppe mit dem Schweizer Patrick Meile und den beiden Youngstern Florian Alt und Philipp Öttl absetzen. Beim Versuch, das Tempo bei der Verfolgung zu forcieren, flog Florian Alt mit einem heftigen Highsider unterhalb des Buchhübels ab. Die Dreiergruppe fiel auseinander, Patrick Meile und Philipp Öttl beendeten das Rennen auf den Rängen vier und fünf.

An der Spitze fiel die Entscheidung um den Sieg in der letzten Runde. Toni Finsterbusch ging beim Überrunden plötzlich der Platz auf der Strecke aus und fand sich am Ende der Führungsgruppe wieder. Luca Grünwald hatte mehr Glück und übernahm die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Finsterbusch kämpfte sich noch an Marvin Fritz vorbei und belegte Rang zwei. Damit hielt er die Meisterschaft noch offen. Marvin Fritz wurde Dritter, doch nach dem Rennen wurden die Achsen des Vorder- und Hinterrades seiner Honda beanstandet und Marvin wegen eines technischen Verstoßes ausgeschlossen. Den dritten Rang erbte der Schweizer Damien Raemy.

Rennen 2

Aus dem Sonntagsrennen brauchte der 15-jährige Luca Grünwald nur noch einen vierten Rang, um vorzeitig den Meistertitel perfekt zu machen. Der Waldkraiburger meisterte die Aufgabe souverän und wurde Zweiter hinter seinem Teamkollegen Toni Finsterbusch aus Krostitz. Luca nach dem Rennen: "Toni war heute einfach stärker. Da habe ich mir gedacht, fahre ich den Meistertitel auf Rang zwei sicher nach Hause." Für Toni Finsterbusch war es der erste IDM-Sieg überhaupt. Das Rennen selbst war eine klare Sache für Finsterbusch. Er setzte sich in der vierten Runde an die Spitze des Feldes und gab diese nicht mehr ab. Lange Zeit lag Marvin Fritz noch vor Luca Grünwald, hatte dann aber zwei heftige Rutscher, die er gerade noch abfangen konnte - so ging Grünwald wieder an Fritz vorbei. Endergebnis Finsterbusch vor Grünwald und Fritz. Hinter diesen drei Fahrern kämpften die beiden KTM-Piloten Philipp Öttl und Damien Raemy - beide aus dem HP-Moto Team, um die Plätze vier und fünf, am Ende hatte der 14-jährige Philipp Öttl die Nase vorn.

In der Meisterschaft kann Luca Grünwald mit 217 Punkten nicht mehr eingeholt werden. Sein Teamkollege Toni Finsterbusch hat 159 Zähler auf seinem Konto und vor den letzten beiden Rennen einen großen Vorsprung auf die Verfolger Damien Raemy (117), Mathew Scholtz (111), Philipp Öttl (104) und Daniel Kartheininger (89). Aber zumindest der Kampf um Rang drei bleibt spannend.

Im Fahrerfeld der Achtelliterklasse fehlten bei den Rennen auf dem Schleizer Dreieck der Südafrikaner Mathew Scholtz, der sein Comeback auf Anraten der Ärzte verschieben musste. Auch der Kölner Luca Amato ist weiterhin verletzt. Beim Training am Freitag brach sich der Schwede Alexander Kristiansson das Schlüsselbein und verlängerte die Verletztenliste. Und auch Daniel Kartheininger, vor zwei Wochen beim Sachsenring Grand Prix noch umjubelter Zehnter im WM-Lauf der 125-er Klasse, hatte Pech und verletzte sich an der Schulter.