Liebe Motorsport-Magazin.com-Leser,

bevor es am Wochenende für mich mit der GP3 in Russland weitergeht, möchte ich euch von meiner letzten Reise erzählen. Ich bin kürzlich von einem besonderen Urlaub zurückgekehrt - ich war zum ersten Mal in Mexiko! Das Besondere daran: Mein ART-Teamkollege Alfonso Celis hat mich eingeladen. Ja, es kommt eher selten vor, dass Teamkollegen zusammen Urlaub machen, schließlich sind wir auch Konkurrenten auf der Rennstrecke. Aber Alfonso und ich verstehen uns supergut, er ist ein sehr netter und offener Kerl. Da stimmt die Harmonie, sowas erlebt man im Motorsport eher selten.

Jedenfalls war ich echt überrascht, als er mich in seine Heimat eingeladen hat. Da wir nach Monza eine relativ lange Rennpause hatten, habe ich das Angebot gern angenommen. Ich war eine Woche lang bei seiner Familie untergebracht - unheimlich nette Menschen, die mich toll aufgenommen haben. Sie haben ein Haus in Cancun, das liegt an der Küste von Yucatan. Von Cancun habt ihr bestimmt schon mal gehört, ist ja ein beliebtes Ausflugsziel für wilde Partys und so...

Auch Rennfahrer brauchen mal Urlaub, Foto: Marvin Kirchhöfer
Auch Rennfahrer brauchen mal Urlaub, Foto: Marvin Kirchhöfer

Wenn wir abends nach dem Essen mal durch die Stadt gelaufen sind, haben wir schon einige Clubs und Bars gesehen. Das sah alles ziemlich cool aus, aber wir haben die Abende meist bei Alfonsos Familie zuhause verbracht. In der Woche hat er seinen 19. Geburtstag gefeiert, darauf haben wir natürlich angestoßen. Aber alles in Maßen, bald geht's ja weiter in der GP3. Und wir wollen unseren Fitnessstand ja nicht innerhalb einer Nacht vernichten!

Wir hatten dort einige gute Trainingsmöglichkeiten, die wir intensiv genutzt haben. Wir waren oft am Stand joggen und im Meer schwimmen und tauchen. Ganz ehrlich: So ein geiles Meer habe ich noch nie zuvor gesehen. Das sah einfach unglaublich schön aus, genau wie man es aus den Reisekatalogen kennt.

Marvins Highlight: Mit Walhaien und Rochen schwimmen, Foto: Marvin Kirchhöfer
Marvins Highlight: Mit Walhaien und Rochen schwimmen, Foto: Marvin Kirchhöfer

Während dieser Zeit hatte ich das absolut verrückteste Erlebnis meines Lebens: Wir sind zusammen mit Walhaien und Rochen geschwommen! Das muss man selbst erlebt haben, wirklich unbeschreiblich. Die Walhaie werden bis zu 15 Meter lang und es ist ein Wahnsinns-Gefühl, neben diesen gigantischen Tieren zu schwimmen. Walhaie sind für Menschen nicht gefährlich, die ernähren sich hauptsächlich von Plankton.

Vor den Rochen, die bis zu 6 Meter groß werden, hatte ich schon mehr Respekt. Von denen habe ich mich ein bisschen weiter ferngehalten. Wenn man den Tieren aber nichts tut und nicht hektisch reagiert, dann sind sie ganz friedlich. Wir hatten einen einheimischen, erfahrenen Taucher mit dabei, der darauf geachtet hat, dass nichts passiert und alles unter Kontrolle ist.

Marvin öffnet sein Fotoalbum exklusiv für Motorsport-Magazin.com, Foto: Marvin Kirchhöfer
Marvin öffnet sein Fotoalbum exklusiv für Motorsport-Magazin.com, Foto: Marvin Kirchhöfer

Ende Oktober kehrt ja auch die Formel 1 nach langer Zeit zurück nach Mexiko. Ich habe mich mit einigen Einheimischen unterhalten, da scheint eine sehr große Vorfreude auf den Grand Prix zu herrschen. Die Motorsport-Fans dort sind richtig stolz, dass die F1 wieder in ihrem Land fährt. Ich bin sicher, dass das Rennwochenende ein großer Erfolg wird. An mexikanischen Fans wird es jedenfalls nicht mangeln, wie ich das mitbekommen habe.

Ich bin jetzt auf dem Weg nach Sochi zum drittletzten Rennwochenende der Saison. An die Rennen im vergangenen Jahr habe ich gute Erinnerungen. Auf dem neuen Kurs bin ich in der letzten Saison zweimal auf das Podium gefahren. Ich denke, die Strecke liegt uns gut. Hoffentlich läuft es diesmal wieder so erfolgreich. Drückt mir die Daumen!