Ein Mann, ein Wort... Einsatz für den maximalen Erfolg hatte er versprochen und das hat er gehalten, Marvin Kirchhöfer aus Leipzig. Der 21-jährige erkämpfte sich am vergangenen Wochenende in der GP3 Series, im Rahmen der Formel 1 Weltmeisterschaft in Monza, einen Sieg, satte 27 Punkte aus beiden Rennen und verabschiedet sich somit erfolgreich aus Europa.

Nach dem Qualifying am Samstagvormittag war Kirchhöfer noch sichtlich verärgert, denn er führte lange die Session an, verlor aber nach dem Boxenstopp einige Plätze. Aus unerklärlichen Gründen klagte der ART Pilot plötzlich über mangelnden Gripp und musste sich letzten Endes mit Platz 6 arrangieren. Aber er wäre nicht die deutsche Nachwuchshoffnung, wenn er dies nicht ausgiebig analysieren könnte.

Marvin Kirchhöfer freut sich mit dem Motorsport-Magazin über den Sieg, Foto: Motorsport-Magazin.com
Marvin Kirchhöfer freut sich mit dem Motorsport-Magazin über den Sieg, Foto: Motorsport-Magazin.com

Am späten Samstagnachmittag dann der Start von P6 noch recht verhalten und dann ein Ausweichmanöver über die hohen Curbs in der "della Roggia", die einem den Atem stocken ließ. Fast senkrecht nach oben ragte die Spitze des rot-weißen Boliden des Deutschen, doch mit einer blitzschnellen Reaktion fing Kirchhöfer sein Gefährt ab und setzte seine Fahrt auf P5 liegend fort.

Ein spannendes Rennen mit vielen Zweikämpfen und Überholmanövern auf dem 5,79km langen Highspeed-Kurs. Zwar konnte der Leipziger seinen ehem. Teamkollegen Emil Bernstorff nicht ewig hinter sich lassen, der das Rennen mit einer außergewöhnlichen Pace am Ende vor Esteban Ocon und Kevin Ceccon gewann. Doch Kirchhöfer holte sich mit einer konzentrierten Leistung Platz 4 im ersten Rennen. Der Lokalmatador und Meisterschaftsführende Luca Ghiotto blieb bereits am Start stehen und somit ohne Punkte.

Ein schmerzlicher Kampf wie sich nach dem Rennen herausstellte, denn Kirchhöfer plagten nach dem Rennen erhebliche Rückenschmerzen, die mit der unsanften Landung nach dem Curb-Abflug in Verbindung gebracht wurden. Nach einer ärztlichen Untersuchung im Hospital, dann die Entwarnung. Alles OK.

Kirchhöfer begeistert Tifosi

Das zweite Rennen am Sonntagmorgen zur Frühstückszeit war ein Schmaus für jeden "Tifosi". Kirchhöfer der nach dem Reverse Grid von Platz 5 aus ins Rennen ging, kam nicht wie gewohnt optimal weg. Während des Rennens gewann der sympathische Leipziger jedoch, der auch bei italienischen Fans sehr beliebt ist, einige faire Duelle und konnte sich auf P2 vorkämpfen. Der bis zwei Runden vor Rennende Führende, Jimmy Eriksson, konnte den Abstand auf Kirchhöfer nicht weit genug ausbauen, was zur Folge hatte, dass Kirchhöfer den Schweden noch kassierte und somit den dritten Saisonsieg einfuhr. Auch Ocon und der von hinten startende Ghiotto schnappten sich Eriksson noch und teilten sich mit Kirchhöfer das Podium.

"Ich bin überglücklich über das erfolgreiche Wochenende in Monza. Ich möchte mich auch an dieser Stelle bei allen Freunden, Fans und Partnern für die Unterstützung bedanken und freue mich, dass ich den dritten Saisonsieg nach Leipzig holen konnte.

Bevor wir Europa verlassen geht nach Sochi, wo ich im vergangenen Jahr bereits gut unterwegs war. Die Saison ist wahnsinnig spannend. Wenn wir da weiter machen, wo wir in Monza aufgehört haben ist alles möglich, so der strahlende Kirchhöfer.

Die Meisterschaft wird in den letzten drei Veranstaltungen in Sochi, Sakhir und Abu Dhabi zu einem echten Krimi, denn gleich vier Piloten kämpfen um den Titel. Und mit dem Großen Preis von Monza rückte das Quartett an der Meisterschaftsspitze noch einmal enger zusammen.