Marvin, mit Ungarn hattest du noch eine Rechnung offen. Platz drei im Rennen war schon eine Wiedergutmachung, oder?
Marvin Kirchhöfer: Definitiv! Im vergangenen Jahr lief es deutlich schlechter als diesmal. Wir haben heute ein gutes Ergebnis erzielt. Verbesserungsbedarf gibt es aber trotzdem noch, was unsere Pace im Rennen betrifft.

Wieder mal ging es im Rennen unheimlich eng zu. Wie hast du das aus dem Cockpit heraus erlebt?
Marvin Kirchhöfer: Ja, auf jeden Fall. Beim Start kam ich leider nicht optimal vom Fleck. Ich konnte meine Position zwar halten, hatte mir aber ein oder zwei Platzgewinne erhofft. Nach der Safety-Car-Phase habe ich dann gemerkt, dass ich etwas schneller war als Emil Bernstorff. In Kurve 1 habe ich zum Überholmanöver angesetzt, was auch gut funktionierte. Gegen Ende war es schwierig, ihn hinter mir zu halten. Er hat Druck gemacht, aber zum Glück hat es trotzdem gereicht.

Hast du in dieser Situation auch im Hinterkopf gehabt, dass Überholmanöver in Ungarn schwierig sind?
Marvin Kirchhöfer: Sicherlich weiß man das. Aber wenn jemand ständig hinter dir fährt, reicht der kleinste Fehler, um ihm die Möglichkeit für einen Angriff zu geben. Am Ende war ich schon erleichtert, dass ich in dieser Situation derjenige war, der in den Rückspiegel schauen konnte.

Kirchhöfer trägt ebenfalls den Bianchi-Aufkleber auf seinem ART-Boliden, Foto: Motorsport-Magazin.com
Kirchhöfer trägt ebenfalls den Bianchi-Aufkleber auf seinem ART-Boliden, Foto: Motorsport-Magazin.com

Ein bisschen Regen im Rennen hätte nicht geschadet, oder?
Marvin Kirchhöfer: Mit Regen wäre es vielleicht noch interessanter geworden, weil man dann immer ein bisschen pokern kann. Ich fände es nicht schlecht, wenn es im Sonntagsrennen regnen würde. Ich bin noch nie bei nassen Bedingungen in Ungarn gefahren, fühle mich im Regen aber generell wohl. Aktuell sind die letzten fünf Rennrunden unser Problem. Da müssen wir uns jetzt genau anschauen, wo es noch klemmt.

Keine Meisterschaftsrivalen haben im Rennen auch gut gepunktet...
Marvin Kirchhöfer: Ach, das interessiert mich im Moment überhaupt nicht. Ich schaue weiter von Rennen zu Rennen. Beim Finale in Abu Dhabi wird dann abgerechnet. Jetzt steht aber erst mal noch ein weiteres Rennen in Ungarn an, auf dem der Fokus liegt.