Hans-Jürgen Abt ist stolz auf seinen Sohn Daniel. Dieser bestreitet 2012 seine erste GP3-Saison und darf sich über das Lob seines Vaters freuen, spricht die wohlwollenden Worte mit dem Audi-DTM-Teamchef doch ein Mann vom Fach aus. "Als Rookie und einziger Deutscher hat er sich sehr gut geschlagen. Vor dem Hintergrund, der für ihn doch vielen neuen Rennstrecken und wenigen Trainingsmöglichkeiten, hat er das sehr gut gelöst, obwohl er als Person immer versucht, noch weiter nach vorne zu kommen", beschreibt Hans-Jürgen Abt den bisherigen Saisonverlauf seines Sohnes Daniel. Gleichzeitig ist er um Mäßigung bemüht. "Man muss aber realistisch sein und ich finde, mit 19 macht er da einen sehr guten Job."

"Wenn er in der Meisterschaft unter die Top-3 kommt, was sein Ziel ist, dann ergeben sich sicher Chancen und dann kann man sehen, was man in der Zukunft macht", so Abt, der gegenüber Motorsport-Magazin.com mit Blick auf die Zukunft verriet: "Es kommt ja in der GP3 auch ein neues, leistungsstärkeres Auto, deshalb kann es auch gut sein, dass man noch einmal ein Jahr in der Serie dranhängt." Der Tourenwagensport sei für seinen Sprössling hingegen nicht wirklich das derzeitige Ziel. "Zwar hätte er in puncto DTM mit uns sicher Möglichkeiten, aber das ist momentan kein Thema. Er bestreitet ja manchmal Taxifahrten in der DTM, fühlt sich in diesem Umfeld sehr wohl und es macht ihm auch Spaß, aber der Fokus bei ihm liegt auf dem Formelsport, solange das möglich ist."

Einfach weiter Leistung bringen

Freude bereitete ihm auch, dass sein Sohn bei den wichtigen Entscheidungsträgern positiv ankomme. "Die Leute haben alle einen sehr guten Eindruck von ihm und er beginnt jetzt auch damit, sich international einen Namen zu machen, wenn man von deutschen Nachwuchsfahrern spricht. Solange er das beibehalten kann, soll er auch versuchen, das so weiterzumachen, ohne sich dabei diesen Megadruck aufzubauen und zu sagen, dass er jetzt binnen zwei Jahren in der Formel 1 fahren muss." Das Rezept für den Weg nach ganz oben sei ohnehin recht einfach: "Wenn er einfach weiter seine Leistung bringt, werden die Leute ohnehin irgendwann auf ihn aufmerksam und dann wird sich die Zukunft schon entscheiden."

Trotz seines grenzenlosen Erfahrungsschatzes - selbst zu sehr in die Karriere seinen Sohnes eingreifen, das will Vater Hans-Jürgen in keinem Fall. "Man muss sich da auch einfach ein bisschen raushalten", glaubt er. "Ich helfe ihm und gebe ihm Tipps und Ratschläge, wenn er diese will. Aber letztendlich ist es sein eigener Erfolg und diesen erarbeitet er sich auch selbst." Sorgen macht sich der 49-Jährige dabei nicht - sein Sohn könne auf eigenen Beinen stehen. "Er ist alt genug und hat die Ausbildung, um sich selbst zu artikulieren. Er macht das alles sauber und alleine und braucht da keine großen Berater und Betreuer, die ihm sagen, wo es lang geht." Deshalb findet der stolze Vater: "Das macht er schon ganz gut so..."