Daniel Abt legte los wie die Feuerwehr! Mit einem fulminanten Start katapultierte er sich beim zweiten Rennen der GP3 in Valencia vom sechsten auf den ersten Platz nach vorne. Doch der Konter von Pole-Sitter Patric Niederhauser ließ nicht lange auf sich warten, bereits in Kurve zwei eroberte der spätere Sieger Platz eins zurück und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Abt zog dennoch ein positives Fazit.

"Ich muss mit platz zwei zufrieden sein", sagte er bei Motorsport-Magazin.com. "Ich hatte einen sehr schwierigen Start ins Wochenende, auf der Geraden hatte ich einen großen Speedverlust, da war ich sehr langsam." Über Nacht sei es ihm und dem Team aber gelungen, das Problem durch einige Umbauten am Motor zu lösen, berichtete der 19-Jährige. "Heute ist es dann deutlich besser gelaufen. Schade, dass es nicht mehr zu P1 gereicht hat. Mein Start war super, es war sehr eng, aber es macht dann keinen Sinn zu kollidieren."

Abt räumte ein, dass er im Duell um die Spitze mit seinem schweizerischen Konkurrenten nicht alles auf eine Karte gesetzt hatte. Wenn man da kollidiert, ist man der Depp", meinte er. "Gerade nach so einem schwierigen Wochenende sind das Podium und die damit verbunden Punkte für mich extrem wichtig." Für den weiteren Saisonverlauf rechnet er sich dank seines guten Abschneidens in Valencia noch einiges aus. "Es ist sehr eng und die anderen machen auch Fehler - in der Meisterschaft ist noch alles drin. Also: maximale Attacke."

Luft nach oben hat Abt nach eigenem Bekunden im Zeittraining. "Ich muss es im Qualifying einfach noch besser zusammenbringen, damit ich im ersten Rennen schon vorne mitfahren kann", sagte der Lotus-Pilot. "Es ist zwar nicht so schlimm wie in der Formel 1, aber es gibt schon ein gewisses Fenster, in dem der Reifen funktioniert. Im Idealfall sollte man auch noch Windschatten haben. Wenn das alles klappt, steht man vorne. Mir ist das bisher noch nicht so geglückt, daran muss ich arbeiten."

Dass er die Strecken und die dort herrschenden Verhältnisse im Gegensatz zu seinen Konkurrenten noch nicht kennt, wollte er dabei nicht als Entschuldigung gelten lassen. "Beim ersten Rennen in Barcelona war es definitiv alles Neuland für mich, wie sich die Strecke am Wochenende mit der Formel 1 verändert hat", erläuterte er. "Meine Kollegen kennen das schon vom letzten Jahr. Aber das soll keine Ausrede sein, das muss ich auch können.