Am vergangenen Wochenende sicherte sich Nico Hülkenberg den Titel in der GP2 Serie. Vier Siege, neun Podestplätze, drei Pole-Positionen und vier schnellste Rennrunden machen bisher 90 Zähler. Zum Meister hat sich der junge Deutsche in Monza schon selbst gekürt - steigt er nun auf eine Ebene mit Lewis Hamilton auf? Der amtierende Formel-1-Weltmeister holte 2006 den Titel und insgesamt fünf Siege - diese Statistik könnte Hülkenberg sogar toppen.

Dass er an einem Rennwochenende zwei Läufe gewinnen kann, hat der neue Meister schon bei seinem Heimspiel auf dem Nürburgring unter Beweis gestellt. "Jetzt habe ich weniger Druck", sagte Hülkenberg am Sonntag - sind das gute Voraussetzungen für das Finale in Portugal? Jedenfalls hat Hülkenberg diesmal einen entscheidenden Vorteil: seine Konkurrenten können nicht auf Erfahrung aus dem Vorjahr zurückgreifen, es wird zum ersten Mal ein Rennen in Portimao ausgetragen.

Auf dem neuen Autodromo International do Algarve haben in diesem Jahr schon die verschiedensten Rennserien gastiert, die meisten Fahrer zeigten sich begeistert. "Hier gibt es viele blinde Kurven und Kuppen", berichtete Stefan Mücke während des LMS-Laufs über die 4,692 Kilometer lange Strecke. "Man muss auch auf den Geraden vorsichtig sein, da es viele Bodenwelle und nur eine Linie gibt." Auch Adrien Tambay, der einen Gaststart in der britischen Formel 3 absolvierte, zeigte sich begeistert: "Obwohl ich meinen Motor am Start abwürgte, bin ich noch Achter geworden - in Portimao kann man noch überholen!"

In der Meisterschaft scheint allerdings auch auf den Positionen hinter Hülkenberg alles gegessen zu sein. Vitaly Petrov hat elf Zähler Vorsprung auf Lucas di Grassi. Weit dahinter folgt Pastor Maldonado, der in Portugal den längst ausgestiegenen Romain Grosjean abfangen kann, der noch neun Zähler vor ihm liegt. Insgesamt werden noch 20 Punkte vergeben.