Zwei Rennen vor dem Saisonende steht Nico Hülkenberg als neuer Meister in der GP2 Serie fest. Im drittletzten Lauf auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza genügte dem Deutschen ein Dritter Rang, um alles klar zu machen. Mit 22 Zählern Rückstand hat Vitaly Petrov keine Chance mehr, Hülkenberg beim Finale in Portugal noch abzufangen.

Nach Nico Rosberg und Timo Glock ist Hülkenberg der dritte Meister aus Deutschland. Im Gegensatz zu Giorgio Pantano, der 2008 als Routinier den Titel holte, ist Hülkenberg in dieser Saison zum ersten Mal in der GP2 Serie unterwegs, ähnlich wie Lewis Hamilton vor drei Jahren. Beeindruckend ist die Statistik von Hülkenberg auf jeden Fall: in jedem zweiten Rennen stand der ART-Pilot auf dem Podium.

Razia holte seinen ersten Rennsieg, Foto: Hartley/Sutton
Razia holte seinen ersten Rennsieg, Foto: Hartley/Sutton

Das Rennen selbst entschied Luiz Razia für sich. Der Brasilianer durfte nach einer Strafe gegen Alvaro Parente von der Pole-Position starten und hatte keine Mühe, den Sprint zur ersten Kurve für sich zu entscheiden: Javier Villa, der eigentlich von Platz zwei losfahren sollte, startete nach Problemen beim Vorstart aus der Boxengasse. Hinter Razia reihten sich Lucas Di Grassi und Nico Hülkenberg ein.

Obwohl er hätte schneller fahren können, kam Di Grassi nicht an Razia vorbei. "Es war schwer zu überholen. Razzia ist ein gutes Rennen gefahren, hat einen guten Job gemacht", bestätigte er die gute Leistung seines Landsmanns. "Aber es war unmöglich zu überholen, weil man so viel Anpressdruck verliert. Habe mein Bestes gegeben, mehr konnte ich nicht tun."

Petrov fällt nach Fahrfehler zurück

Auch Vitaly Petrov erwischte einen guten Start und fuhr direkt im Windschatten von Hülkenberg nach vorne. Das Durcheinander der ersten Runde konnte er aber nicht für ein Überholmanöver nutzen - schon nach einer halben Runde wurde das Safety-Car auf die Bahn geschickt, nachdem sich Dani Clos bei einer Kollision mit Diego Nunes überschlug.

Die vorzeitige Entscheidung im Titelkampf besorgte Vitaly Petrov selbst. Um seine Chancen zu wahren, hätte er Hülkenberg auf der Strecke überholen müssen - stattdessen leistete er sich einen ungewohnten Fahrfehler. Sechs Runden vor dem Ziel fiel der Russe so auf den fünften Platz hinter Jerome d'Ambrosio zurück. "Habe alles mögliche versucht, aber fast unmöglich, hier zu überholen. War halt dann ein bisschen zu aggressiv, deshalb der Ausrutscher", ärgerte sich Petrov.

Den letzten Punkt für Rang sechs holte Giedo van der Garde. "Das ist schade, guter Start, aber wurde dann von d'Ambrosio ins Gras gedrückt und musste vom Gas gehen. Aber wieder ein Punkt, elf Punkte gesamt, vielleicht können wir mit einem guten Ergebnis in Portimao noch Fünfter in der Meisterschaft werden." In Portugal will auch Karun Chandhok wieder ein gutes Ergebnis feiern. "Hoffentlich läuft es beim Finale besser, dass ist ja das Heimrennen für unsere Mannschaft. Das sind gute Jungs", so der Inder, der heute erneut leer ausging.