Für das neue GP2-Team rund um Teamchef und Besitzer Tiago Monteiro war das Qualifying auf dem Ardennen-Kurs von Spa-Francorchamps ein voller Erfolg. Beide Autos kamen unter die besten Sechs, Alvaro Parente schaffte es sogar erstmals in die erste Startreihe und bescherte dem portugiesischen Team die erste Pole-Position überhaupt. Dabei ging es äußert eng zu: zwischen den beiden Teamkollegen Parente und Karun Chandhok lagen nur zwei Zehntelsekunden - aber vier weitere Fahrer.

"Ich habe eine Runde ohne Fehler hingelegt, mit einem Auto, das heute sehr schnell war", freute sich Parente im Anschluss an das Zeittraining in Belgien. "Für das ganze Team und mich ist das ein toller Erfolg." Auch für das Rennen rechnet der Portugiese mit einer realistischen Chance auf eine gute Platzierung: "Ich brauche einen guten Start und muss von Anfang an das Tempo bestimmen."

Dass er in Spa-Francorchamps bestens zurecht kommt, bewies Parente schon im Vorjahr - damals startete er von Platz zwei und kam auf dem Podium ins Ziel. "Die Strecke ist einfach toll, hier kann man seinen Spaß haben", sagte Parente im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Nur das Wetter sorgt immer wieder für Trubel, wie zum Beispiel heute Mittag mit dem verregneten Training. "Das war nicht leicht, denn wir wussten vor dem Qualifying nicht, was mit dem Trocken-Setup auf trockener Strecke passieren würde. Für das Rennen mache ich mir keine Sorgen um das Wetter - in Spa weiß man eh nie, was kommt."

Auch Chandhok hätte einen ähnlichen Speed gehen können, wäre ihm in seiner schnellen Runde nicht ein Fehler unterlaufen. "Ich habe auf meiner besten Runde beim Runterschalten einen Fehler gemacht und im ersten Sektor zwei Zehntelsekunden verloren - genau die haben am Ende zur Pole gefehlt", so der Inder. Dass in Lucas di Grassi mit dem letzten Reifensatz in Les Combes behinderte, spielte dann keine große Rolle mehr.

"Bis dahin sah es auch so ganz gut aus, aber dann haben die Reifen zu stark abgebaut. Für das Team ist das Resultat natürlich klasse, wir sind richtig schnell unterwegs. Das Rennen wird sicher aufregend, denn alle liegen sehr eng beisammen. Vielleicht kommen sich Di Grassi und Petrov in der ersten Runde ja sogar etwas in die Quere, dann könnte ich in der Meisterschaft Boden gutmachen", hofft Chandhok.