Seine zweite Pole-Position in der GP2 Serie nahm Nico Hülkenberg ganz gelassen und gefasst auf. Kein großer Jubel, keine großen Sprüche - schon in Istanbul musste der junge Deutsche feststellen, wie schnell man von der Spitze verdrängt wird und am Ende nicht auf dem Podium steht. Umso schöner wäre es, wenn es beim Heimrennen auf dem Nürburgring mit dem ersten Sieg klappen würde.

"Von der Pole ist immer alles möglich, im Rennen kann viel passieren, aber ich werde wieder versuchen, die Ausgangsposition umzusetzen", so der ART-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. Bei den kalten Temperaturen von knapp über zehn Grad kämpfte auch Hülkenberg im Qualifying mit seinem Auto. "Wir holen aus dem Grip, den wir haben, das Beste raus. Von der Theorie, dass es verschiedene Mischungen gäbe, halte ich nicht viel. Auch mein Auto rutscht in den Kurven, aber wir haben ein gutes Setup gefunden..."

Wie schwer es den Kollegen der anderen Teams gefallen ist, konnte Hülkenberg schlecht einschätzen, denn schließlich "kann ich nicht in die Autos der anderen schauen." Am Ende des Qualifyings ließ er die Kontrahenten immerhin hinter sich, wenn auch knapp - Roldan Rodriguez landete nur 0,089 Sekunden hinter ihm. "Ich habe keine richtig gute Runde hinbekommen. Mir sind immer wieder kleine Fehler unterlaufen, den letzten Sektor habe ich nie richtig gut getroffen. Vor allem in der Schikane habe ich immer Zeit liegen lassen, aber es hat trotzdem gereicht."

Dass er auf dem Nürburgring so gut zurechtkommt, kommt nicht von ungefähr. "Ich bin hier schon Formel BMW und Formel 3 gefahren, aber mit dem GP2 geht es schon um einiges schneller zu", so Hülkenberg, der für das Rennen keine großen Reifenprobleme erwartet: "Die Temperaturen sind nicht sehr hoch. Der Reifenverschleiß ist natürlich immer ein Thema, aber hier weniger als sonst."