Mit Platz zwei im Training und einer fast identischen Zeit im anschließenden Qualifying hätte Andreas Zuber eigentlich zufrieden sein müssen - wenn sich nicht beinahe das ganze Feld um eine Sekunde gesteigert hätte. Statt auf einem Platz weit vorne landete der Österreicher - nach Strafen gegen zwei Diego Nunes und Davide Valsecchi - nur auf Rang 14 und hat damit für das morgige Rennen in Silverstone keine optimale Ausgangsposition.

"Das war wohl mein bisher schlimmstes Qualifying", meinte Zuber gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Hier gehen die weichen Reifen nur zwei Runden, aber ich habe mit beiden Sätzen jeweils beide Runden Verkehr gehabt. Das war wirklich ein Horror, ich habe keine einzige Runde zusammengebracht." Erst mit abgefahrenen Reifen und im vierten Umlauf hatte der FMS-Pilot freie Fahrt - doch da war der so wichtige Grip längst verschwunden.

Andreas Zuber setzt seine Karten nun auf das Rennen, Foto: Sutton
Andreas Zuber setzt seine Karten nun auf das Rennen, Foto: Sutton

"Das Auto wäre normalerweise gut genug gewesen für die ersten Drei oder Vier", so Zuber, der nun alle Hoffnungen auf das Rennen setzt, auch wenn die Wettervorhersage bisher noch keine klaren Voraussagen macht. "Auf jeden Fall brauche ich einen guten Start und eine gute erste Runde, dazu eine gute Boxenstrategie und dann kann ich hoffen, es unter die besten Acht zu schaffen." Damit würde er nicht nur Punkte sammeln, sondern am Sonntag auch von der Pole-Position starten.

Wichtig wird es auch in Silverstone sein, die Reifen zu schonen. "Das Rennen wird lang, man muss sich die Reifen wieder gut einteilen. In Istanbul ist der Reifen vorne rechts kaputtgegangen, das will ich hier nicht mehr sehen. Wir haben ein bisschen was am Setup umgebaut, das sollte nun besser gehen", sagte Zuber. Ohnehin würden in Silverstone die andere Seite mehr beansprucht, zudem verteile sich die Last mehr auf beide Achsen, so der Österreicher weiter.

"In Silverstone verliert man konstant immer mehr Grip", erläutert Zuber das erneute Reifen-Phänomen. Doch genau darin sieht er auch eine Chance im Zweikampf gegen seine Kontrahenten. "In der GP2 kann man noch überholen, gerade dann, wenn beim Vordermann die Reifen bereits abbauen."