Nach seinem dritten Rang im Abbruchrennen der GP2 in Monaco, war Nico Hülkenberg sichtlich zufrieden. Auch wenn er den dritten Rang heute mehr oder weniger geerbt hatte. Am Ende stand die These "Geduld zahlt sich aus" in Haus. Hülkenberg rutschte durch den Ausfall von Karun Chandhok auf den letzten Podiumsplatz nach vorn. Während des Rennens hatte er hinter Jerome D'Ambrosio auf Rang vier festgehangen. "Aber was will man hier in Monaco auch verrücktes probieren", stellte Hülkenberg die rhetorische Frage. "Hier geht einfach nichts."

"Geduld zahlt sich hier auf jeden Fall aus", sinnierte Hülkenberg weiter. "Wenn man auf Podiumskurs ist, fährt man auch weiter. Ich hatte nie wirklich Chancen, den D'Ambrosio anzugreifen. Ich habe aber versucht, ihn unter Druck zu setzen. Er hat uns alle bisschen aufgehalten. Ich glaube nicht, dass ich das Tempo vorne hätte mitgehen können. Aber ich hätte auf jeden Fall schneller als D'Ambrosio fahren können. Aber es ist immer schwer zu sagen wo und wie."

Mit Geduld auf das Podest, Foto: Sutton
Mit Geduld auf das Podest, Foto: Sutton

Fakt ist, das Hülkenberg sein Qualifying von Monaco nicht so schnell vergessen wird. "Das war das Highlight. Ich bin in der letzten Runde von 20 auf drei vor gefahren. Als ich über die Ziellinie kam, habe ich auf das Display geschielt und sah da die 1:20,0 Minuten-Zeit und dachte: Wo hab ich die denn hergeholt?"

Im ersten Rennen am Freitagabend bekam Hülkenberg, wie viele andere Fahrer übrigens auch, eine Strafe wegen Abkürzens aufgebrummt. Damit konnte er ganz gut leben, auch wenn er seine Situation etwas anders sah. "Wir haben gestern nicht das Maximum heraus geholt. Die Strafe ist ok, die nehmen wir hin. Bei mir war es aber anders, als bei den anderen. Viele haben die Kurbs überfahren und Kurven geschnitten, ohne das sie es mussten. Einfach um Plätze gut zu machen. So war das bei mir aber nicht. Ich musste abkürzen."

Aber das war heute, nach dem Podest und der Siegerehrung in Monaco, schon wieder vergessen. "Ein Podium in Monaco ist schon etwas besonderes. Monaco ist eben Monaco. Das Flair ist hier ganz anders, mit den Straßen und Gassen und so weiter. Es ist alles ein wenig speziell. Monaco ist sehr schön und macht spaß. Aber die Piste hier ist auch sehr anspruchsvoll. Eine Kurve nach der anderen, keine großen Geraden zum Entspannen. Es ist anstrengend, aber auch sehr schön. Ich habe gar nicht so ein 100 prozentige Lieblingsstrecke. Es gibt welche die ich mag und welche die ich nicht mag. Aber Monaco kommt zu denen, die ich mag."

Und einen Ausblick auf das, was da noch so kommt, gab Hülkenberg auch. "Als nächstes sind wir in der Türkei. Die Strecke kenne ich aber auch nicht. Aber dort ist es ja so breit wie auf einer Landebahn - im Vergleich zu hier. Ich habe die Strecke schon mal im Simulator gefahren und das hat schon sehr viel Spaß gemacht. Ich freu mich schon darauf. Wir müssen uns noch Step by Step weiter verbessern. Ich denke die Campos-Jungs sind noch ein bisschen vorne. Wir müssen noch etwas aussortieren, weiter hart arbeiten und versuchen näher zu kommen."