Gestern nicht perfekt, heute umso eindrucksvollerer Sieg - war das deine passende Antwort?
Bruno Senna: Es war ein sehr gutes Rennen, ich kann mich wirklich nicht beschweren. Ich hatte heute eine perfekte Abstimmung, das Auto war schnell und konstant, leicht zu fahren, ganz im Gegensatz zu gestern. Aber wir haben aus den Fehlern gelernt. Ich glaube, wenn es gestern auch geregnet hätte, hätten es die anderen auch schwieriger gehabt.

Das sah alles ziemlich leicht aus bei Dir...
Bruno Senna: Am Anfang, als die Strecke etwas abgetrocknet ist, habe ich ein bisschen mehr pushen können, am Ende, als dann immer mehr Wasser stand, bin ich doch deutlich vorsichtiger gewesen, auch weil ich ja wegen der Überrundungen zum Teil zwischen anderen Autos steckte. In den Kurven ging es, aber auf den Geraden war die Aquaplaning-Gefahr ziemlich groß, ich glaube, auch Lucas hinter mir hat deshalb etwas langsamer gemacht.

Wie war das Überholmanöver in der ersten Runde gegen Filipi?
Bruno Senna (lacht): Naja, ich weiß halt, wo hier im Nassen der Grip ist, das war vielleicht ein bisschen ein unfairer Vorteil, den ich da hatte. Ich musste nur an ihm dranbleiben auf eine günstige Gelegenheit warten...

Was war da in der letzten Runde los, als du hinter Buurman so viel Zeit verloren hast?
Senna: Da waren nicht nur blaue Flaggen für ihn, da waren gleichzeitig auch gelbe, deswegen bin ich erstmal lieber nicht vorbeigefahren, obwohl er langsamer gemacht hat. Aber es steht ja nun wirklich nicht dafür, mit soviel Vorsprung in der letzten Runde wegen einer Überrundung unter Gelb noch eine Strafe zu riskieren.

Du kanntest Silverstone im Regen bisher nur mit einem 250-PS-Auto - wie fühlt es sich mit 600 PS an?
Bruno Senna: Ganz toll, wirklich super. Das Wasser bremst das Auto ein bisschen auf der Geraden, deshalb kann man praktisch an gleicher Stelle bremsen wie im Trockenen. Die Regenreifen von Bridgestone sind auch, sehr sehr gut - man hat unheimlich viel Grip, nur beim Beschleunigen muss man ein kleines bisschen aufpassen, das ist vielleicht der einzige kritische Punkt.

Es sieht fast so aus, als lägen die Regengene doch in der Familie - die Vergleiche mit Ayrton müssen einfach kommen...
Bruno Senna: Wenn es wirklich genetisch wäre, würde es mich freuen. Aber ich kann nur sagen, ich fühle mich im Regen sehr wohl, mag es, wenn das Auto ein bisschen rutscht. Ich meine nicht unbedingt Rallye-Fahrstil, aber so ein paar leichte Slides, das macht schon Spaß.