Silverstone stellte die Piloten der GP2 Serie vor große Herausforderungen. Zunächst sorgte Bridgestone für eine große Rutschpartie, denn mit der falschen Reifenmischung bekamen alle Fahrer im langen Hauptrennen enorme Probleme. Im Sprintrennen musste man zwar nicht auf die zu weichen Slicks zurückgreifen, dafür sorgte aber Petrus mit ordentlichem Regen für einen gesteigerten Schwierigkeitsgrad, dem einige Nachwuchsfahrer zum Opfer fielen.

Noch vor dem eigentlichen Start musste Sébastien Buemi die Segel streichen und seinen fünften Startplatz aufgeben. "In der Installationsrunde hatte ich zu viel Übersteuern und habe mich gedreht", schilderte der Schweizer die Geschehnisse auf dem Weg in die Startaufstellung. "Ich wollte einfach Hitze in die Reifen bekommen um ein Gefühl für die Bedingungen zu bekommen. Das war sch..."

Kamui Kobayashi schleppte sich ins Ziel, Foto: Bumstead/Sutton
Kamui Kobayashi schleppte sich ins Ziel, Foto: Bumstead/Sutton

Karun Chandhok konnte das Rennen immerhin in Angriff nehmen, aber auch für den iSport-Pilot war der Arbeitstag früh beendet. Noch in der ersten Runde drehte sich der Inder von der Strecke: "Ich war direkt hinter Pantano und konnte den Rand der Strecke nicht sehen. Auf dem Kerb war es sehr rutschig und ich habe mich von der Strecke gedreht."

"Die Kerbs sind im Regen wie Eis", bestätigte Andy Soucek. Der Spanier kämpfte 14 Runden lang um mögliche Punkte, dann drehte er sich im Zweikampf mit Kamui Kobayashi und landete in den Reifenstapeln. "Mein Auto war unmöglich schwer zu fahren. Wir haben uns für ein Intermedium-Setup entschieden, das war die falsche Entscheidung." Nur so kam Kobayashi überhaupt in die Nähe von Soucek, der im stärker werdenden Regen immer mehr Probleme bekam. "Ich war außen und eigentlich auf der besseren Linie, dann hat er mich aber immer weiter nach außen gedrängt. Vielleicht hätte ich nicht so viel Platz lassen sollen, dann hätte er unter Umständen nachgegeben."

"Heute war es im Regen aber auf jeden Fall noch schwerer als gestern mit den abbauenden Slicks", schloss Soucek mit Silverstone ab. Große Probleme hatte auch Javier Villa. Während sein Teamkollege Pantano durch die Fluten schwamm und erneut auf das Podium klettern durfte, ging der Landsmann von Soucek beinahe unter. "Bisher bin ich selten im Regen gefahren, mir fehlt einfach noch die Erfahrung und das Vertrauen in den Wagen", berichtete Villa. "Ich müsste einfach mal auf einer nassen Strecke, denn man muss wissen wie sich das Auto im Regen verhält - ich weiß es bisher nicht. Und wenn man dann anfängt mehr zu riskieren, landet man ganz schnell in der Mauer..."