Schon nach dem ersten Training kamen die ersten Beschwerden der Fahrer und Teams in Richtung Bridgestone. Plötzlich waren sich alle einig: "Die Reifen sind viel zu weich." Schon nach wenigen Runden wurden die Fahrzeuge teilweise unfahrbar, als Resultat zeigten sich viele Fahrfehler, langsame Rundenzeiten, aber auch spannende Positionskämpfe.

"Heute war es ganz schwer zu fahren. Der Wind und der viele Sprit haben es uns nicht einfacher gemacht", sagte auch Andreas Zuber nach dem neunten Saisonlauf. Der Österreicher kam selbst zwei Mal von der Strecke ab, schob die Schuld aber nicht auf die Reifen. "Hinten haben die Bremsen einfach blockiert, wir müssen analysieren, woran es genau lag. Vielleicht war etwas Dreck zwischen den Scheiben." Für Zuber gestaltete sich vor allem die Schlussphase des Rennens unglaublich schwer, denn er wechselte die Reifen nach seinem Fahrfehler schon früh, um wieder nach vorne zu kommen. "Ich habe wie ein Tier gekämpft, aber mit den Reifen hatte ich am Ende keine Chance mehr. Hinten kam schon das Innere zum Vorschein - die Reifen waren komplett runter."

Nach einem soliden Qualifying ging Lokalmatador Mike Conway optimistisch in das Heimrennen. Auch er stellte die Reifensituation eindeutig dar: "Bereits nach vier Runden im freien Training wussten wir, dass es im Rennen Probleme mit den Hinterreifen gibt." Noch größere Schwierigkeiten hatte Conway allerdings am Start, als er beinahe den Motor abwürgte und viele Positionen verlor. Leichter wurde es dadurch natürlich nicht. "Auch der Wind war ein Problem, vor allem in der ersten Kurve hat er stark geblasen."

Ein Opfer des Windes war auch Bruno Senna, der seinen Ausritt in der Stowe-Kurve und den Verlust der Führung nicht anders erklären konnte. "Ich bin die Kurve gefahren wie immer, plötzlich hat mit eine Böe erfasst, dann war es schon zu spät", so der Brasilianer. In der gleichen Kurve drehte sich Alvaro Parente, kurz vor dem Ziel flog dort Pastor Maldonado heftig ab. "An diesem Wochenende fällt es mir unheimlich schwer, das Auto schnell zu bewegen. Eigentlich dachten wir, dass uns die Strecke liegt, aber nun wissen wir nicht, wie uns geschieht", wunderte sich der Piquet-Pilot im Gespräch mit motorsport-magazin.com.

Andy Soucek legte die Fakten derweil auf den Tisch. "Zwischen der Pole-Zeit und der schnellsten Runde im Rennen liegen fünf Sekunden, das kann eigentlich nicht sein. Die härteren Reifen wären eindeutig die bessere Wahl gewesen", äußerte sich der Spanier, der lange Zeit auf Punktekurs lag. "Ich bin ruhig gefahren und habe versucht, die Reifen zu schonen, aber dann bin ich plötzlich eine Sekunde langsamer gefahren. Die mittelharten Reifen sind eindeutig falsch." Selbst an der Spitze musste man sich mit dem erhöhten Reifenverschleiß mühen - einzig allein Giorgio Pantano schien über die Strecke geflogen zu sein. "Jeder außer Pantano hatte diese Probleme", schätzte der zweitplatzierte Lucas di Grassi. "Trotzdem müssen sich die Fahrer ihre Fehler selbst zurechnen. Heute wurden die Personen belohnt, die keine Fehler gemacht haben."