Im Fahrerlager der GP2 Serie stößt die Reifenwahl von Bridgestone teilweise auf Unverständnis. Die äußerst schnellen Kurvenkombinationen und die langsamen Ecken, aus denen viel Traktion gefordert ist, setzen dem schwarzen Gold hart zu. Für Silverstone haben die Reifentechniker den mittleren Härtegrad der Gummis ausgewählt - zu weich für den Kurs oder liegt es einfach nur an den Setups der Teams?

"Unser Auto frisst die Reifen weg", erkannte Andreas Zuber nach dem Qualifying. Zwar wäre sein Auto viel besser gelegen als im Training, doch die Reifen wären auch nun schon nach zwei Runden am Ende. Seine zwei Dreher gingen aber auf die eigene Kappe: "Ich habe gepusht und wollte anscheinend ein bisschen zu viel." Immerhin reichte es mit dem dritten Platz für eine gute Ausgangsposition, die Zuber auch unbedingt nutzen will. "Mir ist das Wetter egal. Im Regen macht es sicher Spaß."

Vom fünften Platz, also genau hinter Zuber, wird mit Giorgio Pantano der aktuelle Tabellenführer in das Rennen starten. "Das Auto ist gut, ich denke, wir können trotzdem ums Podium mitfahren, obwohl wir auch ein paar Probleme mit der Haltbarkeit der Reifen haben", erklärte der schnelle Italiener im Gespräch mit motorsport-magazin.com. Zuletzt konnte Pantano in Magny-Cours einen Sieg holen, doch dort spielten die Reifen keine so große Rolle. "Die Reifenprobleme haben hier wohl alle und wir müssen halt jetzt noch ein bisschen was am Setup ändern, damit das über die Distanz besser geht."

Sébastien Buemi schloss sich der Meinung gleich an: "Jeder hat hier diese Probleme." Doch bei Arden geht man sehr zuversichtlich in das lange Rennen, schließlich habe man ein gutes Setup gefunden, um die Reifen zu schonen. "Bisher sind wir immer sehr gut mit unsere Hinterreifen umgegangen, ich glaube wir stehen besser da als andere. Jetzt müssen wir auch für morgen einen guten Kompromiss finden."

Die wohl einfachste Lösung, das Reifenproblem zu umgehen, wäre Regen und ein Einsatz von profilierten Pneus. "Auch wenn wir nicht ganz vorne stehen, würde Regen unsere Chancen erhöhen. So gäbe es auch mehr Flexibilität in der Strategie", bescheinigte Buemi. "Wenn es regnet, ist sowieso alles anders, dann ist alles möglich", meinte auch Pantano. "Mir ist es eigentlich egal, ob es regnet oder trocken bleibt, es soll sich nur entscheiden. Solche Mischbedingungen, mal nass, mal trocken, das finde ich gar nicht toll, das gibt nur Durcheinander. Entweder oder!" Ein klarer Verfechter der nassen Bedinungen ist Romain Grosjean: "Im Trockenen würde ich mich hier wohler fühlen. Bisher bin ich hier nie im Nassen gefahren, aber auch damit würde ich mich abfinden.