Eigentlich sollten 30 Minuten und eine 5,141 Kilometer lange Strecke genügend Freiraum bieten, damit sich 26 Fahrer in ihren Boliden nicht gegenseitig auf die Füße treten. Nach dem Qualifying gab es jedoch einige Piloten, die sich über ihre Kollegen beschwerten. Dazu gehörten unter anderem Andreas Zuber, Romain Grosjean und Sébastien Buemi.

"Ich habe im ersten Sektor vier Zehntel verloren, das hat mich die Pole gekostet", klagte Zuber im Gespräch mit motorsport-magazin.com. Dem Österreicher fehlten am Ende gerade einmal zwei Zehntel auf den Spitzenreiter Bruno Senna, alles ging wegen ein bisschen Verkehr verloren. "Eigentlich sollte man sich das mal anschauen, aber passieren wird eh nichts. Ich bin mit über 200 km/h an langsamen Autos vorbeigeflogen", schilderte der 24-Jährige die gefährliche Situation in den schnellen Kurven nach Start und Ziel. Eine weitere schnelle Runde auf dem zweiten Reifensatz war nicht möglich: "Dazu bauen die Pneus zu schnell ab..."

Den Tabellenführer Giorgio Pantano behinderte ausgerechnet der schnellste Mann des Qualifyings "Ich bin ein bisschen enttäuscht, in meiner schnellsten Runde stand Bruno Senna mir im ersten Sektor im Weg", sagte Pantano, der diese Aktion ziemlich unnötig fand. "Das hat mich einige Zeit gekostet, ansonsten wäre ich wohl Dritter statt Fünfter gewesen, und das kann schon einen Unterschied machen." Im persönlichen Gespräch unter vier Augen wurde klar: Senna hatte seinen Mitstreiter einfach nicht gesehen und nicht absichtlich behindert.

Auch der Franzose Romain Grosjean beschwerte sich nach dem Zeittraining über einen Teil der 25 Kontrahenten. "Immer wieder kamen Leute aus der Box und sind langsam gefahren. Ich bin sehr enttäuscht", so Grosjean nach dem zweiten Platz. Eigentlich war er fest davon ausgegangen, sich die Pole-Position zu holen. Selbst die Bestzeit von 1:26.912 Minuten wäre kein Hindernis gewesen. "Ich wusste, dass ich schneller fahren kann." Auch wenn er heute die zwei Punkte für den besten Startplatz verpasste, will der ART-Fahrer morgen voll angreifen: "Es ist wichtig, dass ich viele Zähler hole, auch wenn ich hier bisher keine Rennerfahrung habe."

Doch nicht nur Grosjean war mit seiner eigenen Platzierung unzufrieden - Sébastien Buemi fand die Platzierung seines Gegners, zumindest auf der Strecke, ziemlich ungünstig. "In war in meiner zweiten schnellen Runde, als mir Grosjean meine Zeit kaputt gemacht hat", tadelte der Schweizer. Grosjean wäre auf einer langsamen Runde gewesen und hätte Platz machen sollen, so Buemi weiter. "Selbst ohne diese Situation hätte es nicht für die ersten Fünf gereicht, aber vielleicht wäre die Zeit für Position sieben oder acht gut gewesen. Jetzt stehe ich auf dem zwölften Platz." Nun gilt es, im Rennen vier Plätze gut zu machen. Dann winkt am Sonntag die Pole-Position und es stört garantiert kein langsamerer Fahrer in Front...