Seit fast einem Jahr hatte Lucas di Grassi kein Rennen mehr in der GP2 Meisterschaft bestritten. Im Oktober saß der Brasilianer zum letzten Mal in einem Boliden der Serie. Doch bei seinem Comeback mit Campos konnte er überzeugen und mit ein wenig Glück den zweiten Platz im Hauptrennen von Magny-Cours holen. "Das war ein gutes Rennen, eigentlich habe ich es mir nach neun Monaten Pause schwerer vorgestellt - aber wir scheinen wieder da zu sein", freute sich der Rückkehrer im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Heute hatte ich vielleicht das Glück, was ich früher nicht hatte. Vielleicht hätte das Auto heute noch besser sein können; für morgen und die nächsten Rennen brauchen wir ein noch besseres Setup."

Schon auf der offiziellen Pressekonferenz nach dem Rennen sprach Di Grassi über seine Rückkehr in die kleine Formel 1. "Ich bin wieder da, weil Campos mir eine Chance gegeben hat und es für einen Formel 1-Testfahrer das Beste ist, nebenbei auch Rennen zu fahren", erklärte der 23-Jährige. Seine Aktivitäten würden durch den Einsatz in der GP2 Serie nicht eingeschränkt und alles liefe bis zum Ende des Jahres wie gewohnt, so der Brasilianer weiter. "Formel 1-Tests und Rennen in der GP2 sind ein guter Kompromiss. Natürlich habe ich keine Chancen mehr in der Meisterschaft, dafür ist der Rückstand zu groß. Für mich zählen nur einzelne Rennsiege."

Das letzte Rennen fuhr Di Grassi in Valencia, schon danach testete er für Campos im Rahmen der GP2 Asia. "Der Test war schon mit dem schwächeren Motor. Das neue Auto ist komplett anders", erzählte er. Auch der Unterschied zwischen Formel 1 und GP2 sei beträchtlich. "Man braucht einfach einen anderen Fahrstil, zum Beispiel mit den Reifen." Sehr positiv äußerte sich Lucas di Grassi auch über die Serie im Allgemeinen: "Jedes Jahr wird die GP2 stärker. Dieses Jahr haben bestimmt vier oder fünf Teams die Chance, um den Sieg zu kämpfen."