Am kommenden Wochenende geht es für mich in Magny-Cours mit dem nächsten Rennen der GP2 Serie weiter. Natürlich hoffe ich auf ein gutes Resultat und vielleicht einen Platz auf dem Podium, wie ich es schon in Barcelona und Istanbul geschafft habe. Ich glaube, wir haben in Frankreich eine gute Chance, wenn das Qualifying zufriedenstellend läuft. Darauf wird es ankommen - eigentlich kann man schon am Freitagabend sagen, wie die beiden Rennen laufen werden.

Es wird auch darauf ankommen, die erste Runde heil zu überstehen. Das Feld kommt mit einer hohen Geschwindigkeit in die enge Haarnadelkurve und dort ist schon oft etwas passiert. Außerdem ist es für uns Schweizer in letzter Zeit nicht einfach gewesen, die erste Runde zu überstehen - unsere Fußballer haben es nicht geschafft. Schade, denn ich habe gedacht, dass wir ein wenig weiter kommen würden, aber wir waren wohl nicht gut genug. Jetzt werde ich zumindest mit meinem Teamkollegen Yelmer Buurman wetten, wie weit seine Holländer kommen. Die haben ja gegen Frankreich und Italien gar nicht so schlecht gespielt...

Sébastien kennt die Strecke noch aus der Formel 3, Foto: F3 EuroSerie
Sébastien kennt die Strecke noch aus der Formel 3, Foto: F3 EuroSerie

Yelmer und ich kennen die Strecke in Magny-Cours schon aus dem letzten Jahr, als wir dort im Rahmen der Formel 1 mit der Formel 3 EuroSerie gefahren sind. Dort war ich richtig schnell, habe es sogar als Dritter auf das Podium geschafft. Jetzt fahren wir aber in einem anderen Auto und einer anderen Meisterschaft. In der GP2 wird es darauf ankommen, im Qualifying weit vorne zu stehen. Zwar hat man mit der Haarnadel eine relativ gute Stelle zum Überholen, um am Vordermann vorbei zu kommen, muss man allerdings deutlich schneller sein.

Neben meinen Formel 1-Tests in Barcelona war ich auch mit meinem GP2-Team testen. Für uns waren die Testfahrten in Le Castellet sehr wichtig, denn momentan ist das Auto noch nicht so schnell, wie wir es gerne hätten. Wir haben einige Dinge ausprobieren können, die wir uns vorher vorgenommen hatten. Es gab sogar die Möglichkeit, an einem Tag mit wenig Abtrieb zu fahren, weil man die Strecke umgebaut hat. So konnten wir uns etwas an die Setups gewöhnen, mit denen wir auch in Monza und Spa fahren werden.

Wie aussagekräftig die Zeiten aus Le Castellet sind, kann ich nicht sagen. Die Strecke ist etwas ganz Besonderes, so etwas gibt es nur einmal auf der Welt. Die Streckenbedingungen ändern sich sehr oft und man kann die Zeiten sehr schlecht vergleichen. Des Weiteren wird die Strecke häufiger umgebaut - wir sind beispielsweise am zweiten Tag auf einer kürzeren Strecke ohne Schikanen gefahren, da sind die Abstände natürlich viel geringer. Für uns kommt es jetzt darauf an, die beim Test gewonnenen Daten auszuwerten und zu analysieren, sonst bringt der Test nichts. Wenn wir das schaffen, haben wir auch in Magny-Cours eine gute Chance.