Andreas Zuber war angefressen. Aber nicht wegen sich selbst, dem Rennen oder dem fünften Platz, auf dem er ins Ziel gekommen wäre. Sauer war er ganz allein auf seinen Teamkollegen Pastor Maldonado. Nach dem Neustart wollte der Venezolaner wieder an Zuber vorbei, der ihn zuvor überholt hatte. "Vielleicht verträgt er es nicht, wenn ich ihn überhole oder er langsamer ist als ich", vermutete der Österreicher im Gespräch mit motorsport-magazin.com.

"Er war richtig langsam unterwegs und ich habe mehrfach versucht ihn zu überholen - aber er hat immer wieder die Tür zugemacht", so Zuber über die Runden vor dem Zwischenfall, durch den die beiden Piquet-Kollegen ausscheiden sollten. "Irgendwann habe ich mich vorbeigepresst - aber das war absolut fair, im Gegensatz zu seiner Aktion."

"Das war komplett Banane", schimpfte Zuber über seinen Teamkollegen - der sich danach nicht einmal entschuldigen wollte. "Er ist einfach weggegangen... wahrscheinlich weil er weiß, dass er schuld ist - darüber brauch man gar nicht reden." Vor dem nächsten Rennen in der Türkei müsse das Team mit Maldonado reden und klare Linien setzen, so Zuber weiter. "Auf mich will er ja nicht hören!"

Insgesamt verlor Piquet Sports durch den Zwischenfall drei wertvolle Punkte. "So gewinnt man keine Meisterschaft." Dem Team fehlen nach dem Saisonauftakt übrigens genau drei Zähler zur Führung in der Gesamtwertung...

Zuber war nicht der einzige Pilot, der nach dem zweiten Saisonlauf schimpfte. Auch Karun Chandhok war eines der Opfer: "Ich weiß nicht wer, aber ich wurde in der ersten Runde hinten rechts getroffen und habe mich gedreht", sagte der Inder. "Danach habe ich noch fünf oder sechs Autos überholen können, aber das Rennen war gelaufen. Mein Speed war okay, jetzt hoffen wir auf das nächste Rennen in der Türkei."