Das erste Rennwochenende der neuen GP2 Asia liegt hinter uns. Auch wenn ich im Endeffekt nicht so schlecht unterwegs war, war es ein sehr schwieriges Wochenende für uns. Zum ersten Mal habe ich mit einem Renningenieur von Red-Bull-Racing zusammengearbeitet. Für ihn war es das erste Rennen, wir brauchen einfach noch ein wenig Zeit. Beim zweiten Rennen in Indonesien wird es bestimmt schon besser laufen.

Sébastien will auf das Podest, Foto: Sutton
Sébastien will auf das Podest, Foto: Sutton

Im ersten Rennen kam ich auf den siebten Platz. Eigentlich nicht schlecht, denn dadurch hätte ich im Sprintrennen aus der ersten Startreihe losfahren können - wenn wir kein technisches Problem mit dem Boliden gehabt hätten. Ein Teil vom Seitenkasten war einen Millimeter zu tief. Das Team sagt, dass sich das Teil bei einem Kontakt im Rennen verbogen haben könnte. Zwar brachte mir das auf der Strecke keinen Vorteil, aber die Regeln stehen halt fest. Ohne die Disqualifikation hätte ich das Wochenende noch retten können. Aus der ersten Reihe wäre ein Platz unter den besten Drei möglich gewesen.

Wenn man dagegen von ganz hinten starten muss, sieht die Geschichte schon anders aus. Chancen auf Punkte gibt es da eigentlich keine mehr - außer man riskiert schon in der ersten Runde sehr viel. Das habe ich dann auch versucht, leider kam es am Ausgang der ersten Kurve zu einem Kontakt mit Michael Herck. Ich weiß nicht, was er gemacht hat: Entweder stark gebremst oder die Gänge nicht gefunden. Auf jeden Fall bin ich ihm ins Heck gefahren und das Rennen war gelaufen.

Romain Grosjean, mit dem ich letztes Jahr zusammen in der Formel 3 EuroSerie gefahren bin, war in Dubai sehr stark. Er fährt in einem anderen Team, nämlich bei ART Grand Prix - ART zählte schon in den letzten Jahren zu den Top-Teams. Auch Bruno Senna und Karun Chandhok haben mich positiv überrascht, aber wie Grosjean haben sie bei iSport International sehr gutes Material. Momentan haben wir noch nicht das selbe Niveau, doch ich denke, dass wir schon in Indonesien herankommen können.

In Sentul bin ich bereits einige Minuten in den Rookie-Sessions der A1 Grand Prix Serie gefahren. Daher weiß ich schon jetzt, wo genau es lang gehen wird. Das wird mir sicher helfen, vor allem weil wir vor den Rennen nicht vier Tage testen können, sondern nur 30 Minuten. Auch beim Setup wird man in Indonesien wieder einen normalen Weg einschlagen können, denn es wird warm und der Asphalt ist aggressiv - so wie wir es kennen. Unsere Erfahrung wird uns sicher helfen.

Was mir noch etwas Sorgen macht, ist der Motor. Wir haben viel weniger Drehzahl und damit weniger Leistung, weil man bei den hohen Temperaturen in Asien keine technischen Schwierigkeiten bekommen wollte. Leider war ich das ganze Dubai-Wochenende auf den Geraden etwas langsamer als die Top-Autos. Wir wissen noch nicht ganz genau, warum das so ist. Wir vermuten Probleme mit dem Motor und hoffen das bis Sentul beheben zu können.

Meine Ziele für Indonesien habe ich schon klar definiert: Besser zu sein als in Dubai. Man muss zwar die Leistungen im Training und Qualifying warten, aber wenn wir dort in eine gute Richtung arbeiten, ist ein Platz auf dem Podium möglich.