Die GP2-Saison 2007 steckt für die beiden Titelkandidaten voller Höhen und Tiefen, Highlights und Rückschlägen. Vor zwei Wochen in Spa-Francorchamps war es noch Timo Glock, der mit seinem Schicksal haderte. Auf dem Weg in die Startaufstellung wurde er abgeschossen und schied aus. Das Finale in Valencia begann er so mit zwei Punkten Vorsprung vor Lucas Di Grassi.

Das Qualifying war dann wieder ein Rückschlag für Di Grassi, der fünf Plätze hinter Glock auf Rang 7 landete. Vor dem Rennen sprach also alles für Glock. Nach sechs Runden umso mehr: Di Grassi drehte sich trotz Regenreifens auf teilweise feuchter Strecke von der Bahn in den Kies. Aus und vorbei - der Titelanwärter steckte fest und musste aufgeben. Damit war der Weg frei für Glock. Ein vierter Platz hätte ihm schon am Samstag den GP2-Titel gesichert.

Hätte. Denn es sollte anders kommen. Schon vor dem Start hing ein Fragezeichen über den Bedingungen. Eine Stunde vor Rennbeginn hatte es urplötzlich angefangen zu regnen. Bis zum Rennen hörte es zwar wieder auf, aber einige Piloten starteten dennoch mit Regenreifen - darunter auch Glock und Di Grassi. Während Di Grassi am Start wild durch das Feld zuckte, fiel Glock noch vor der ersten Kurve von Platz 2 auf 4 zurück. Danach verlor er weiter an Boden. Die wechselhaften feucht-nassen Streckenverhältnisse sorgten derweil für ein Ausrutscher- und Dreherfestival.

An der Spitze setzte sich ein Quartett auf Slicks fest - Petrov, Pantano, Nakajima und Martinez. Glock hielt sich bis zu seinem Boxenstopp immerhin in den Punkterängen. Nach seinem Pflichtstopp 33 Runden vor Schluss fand er sich weiter hinten wieder - als Neunter. Eine große Aufholjagd war nicht mehr möglich, aber Aleshin auf Position 8 schnappte er sich noch. Auch Luca Fillipi in einem angeschlagenen Supernova-Boliden hatte keine Chance gegen den anstürmenden Glock. Besser machte es Andy Soucek, der Glock in den Schlussrunden hinter sich halten konnte. Somit kassierte Glock nicht nur zwei Punkte für Rang 7, sondern startet am Sonntag beim letzten Saisonrennen auch aus der ersten Reihe. Sein Titelrivale Lucas Di Grassi muss nach seinem Ausfall von ganz hinten ins Rennen gehen. In der Gesamtwertung führt Glock mit 4 Punkten Vorsprung auf Di Grassi.

Der vorletzte Saisonsieg ging an einen Überraschungssieger: Vitali Petrov siegte vor seinem Teamkollegen Giorgio Pantano und dem Japaner Kazuki Nakajima. Die beiden letztgenannten sorgten auch für den Schlusspunkt: Kurz vor der Ziellinie fuhr Nakajima Pantano ins Heck, der hinter dem Sieger Petrov abrupt abbremsen musste. Die Plätze 3 und 5 belegten Martinez und Garcia. Die schnellste Rennrunde ging an Karun Chandhok.