Damit hat niemand gerechnet: Nicolas Lapierre sicherte sich im Qualifying in Spa-Francorchamps die Pole Position für das Samstagsrennen! Eigentlich sollte der Franzose schon gegen Pastor Maldonado ausgetauscht werden, jetzt startet er neben Luca Filippi von der Pole. Seine erste Pole holte der DAMS-Pilot übrigens beim GP2-Debütrennen in Imola 2005.

"Das war eine sehr schöne Runde auf einer sehr schwierigen Strecke", freute sich der Überraschungspolemann im Gespräch mit motorsport-magazin.com. "Es ist toll, das Team hat einen großen Fortschritt im Qualifying gemacht, vor allem auf neuen Reifen. Ich bin sehr glücklich." Aber Lapierre ist nicht nur glücklich, er ist auch zuversichtlich für das Rennen: "Ich glaube schon, dass ich gewinnen kann. Wir haben eine sehr gute Rennpace und werden unser Bestes geben."

In der zweiten Startreihe steht Bruno Senna, der mit dem Ardennenkurs besonders gut zurecht zu kommen scheint. Schon im Freien Training am Mittag war der Brasilianer Schnellster. Seine Chance auf die Pole verpasste er durch einen Dreher in der letzten Schikane, in dessen Folge er den Motor abwürgte. So blieb ihm ein Run auf dem zweiten Reifensatz verwährt.

Im Rennen startet Senna neben dem Titelanwärter Lucas di Grassi. Trotz eines schlecht liegenden Autos, in Folge einer Berührung mit Mike Conway, blieb er nur zwei Zehntel über der Polezeit. "Uns fehlte etwas Speed auf der Geraden", sagte uns di Grassi. "Aber das ist hier immer ein Kompromiss, den wir morgen besser hinbekommen müssen." Für ihn war es dennoch ein seltsames Qualifying mit viel Verkehr. "Aber ich bin froh, vor Timo zu sein - das ist das Wichtigste für die Meisterschaft."

Sein Titelkonkurrent Timo Glock steht zwei Plätze hinter ihm. Dazwischen drängte sich Glocks iSport-Teamkollege Andi Zuber. Glocks Angriff auf die Pole fiel in der letzten Kurve Christian Bakkerud zum Opfer.

Der gesundheitlich angeschlagene Adrian Zaugg bekam im Qualifying auch noch technische Probleme. Schon auf seiner ersten Runde dachte er, dass er den Wagen abstellen müsste, was dann aber doch nicht notwendig wurde. "Es kamen komische Geräusche vom Motor und ich hatte einen Riesenleistungsverlust", verriet er uns. Das Ergebnis war Platz 17. "Das war schade, denn das Auto hat sich sehr gut angefühlt. Es liegt nicht schlecht." Jetzt will er mit einer guten Strategie noch ein ordentliches Rennen fahren.