Nach dem Rennen in Ungarn gab es auch für die GP2 Serie eine weitere kleine Sommerpause. Doch Zeit zum Verschnaufen blieb nicht wirklich. Als Fahrer muss man sich schließlich fit halten und sollte nicht faul am Strand liegen. Pastor Maldonado übertrieb es mit dem Training. Der Trident-Pilot stürzte beim Radfahren und brach sich das Schlüsselbein. In Istanbul wird der Venezolaner von Ricardo Risatti aus Argentinien ersetzt. Etwas ruhiger, aber nicht weniger spektakulär gestaltete sich die Freizeitgestaltung von Timo Glock. Der Tabellenführer warf einmal mehr ein Auge auf den Nachwuchs aus der Speed-Academy.

Glock und sein Teamkollege Andreas Zuber haben beste Erinnerungen an das Rennen in der Türkei. Zuber holte sich im letzten Jahr seinen ersten Sieg in der Meisterschaft. Aus der ersten Startreihe konnte er schon am Start zum Sprintrennen in Führung gehen und gab diese bis zum Ziel nicht mehr ab. Währenddessen kämpfte Timo Glock rundenlang gegen den damals übermächtigen Lewis Hamilton. Die beiden iSport-Piloten waren 2006 noch mit unterlegenem Material unterwegs. In der Saison 2007 haben sich die Vorzeichen geändert. Der Deutsche und der Österreicher gelten als große Favoriten – wenn denn die Technik hält was sie verspricht. Zuletzt wurden die Teamkollegen immer wieder von technischen Problemen eingebremst.

Andreas Zuber feierte in Istanbul seinen ersten Sieg, Foto: Sutton
Andreas Zuber feierte in Istanbul seinen ersten Sieg, Foto: Sutton

Einer, der ebenfalls mit seinem Auto hadert, ist Bruno Senna. Bei Arden International vermutet man den Grund der Probleme an der Charakteristik mancher Strecken. Sobald es viele Bodenwellen gibt, findet man kein passendes Setup. Die vor wenigen Jahren erbaute Strecke in Istanbul ist, im Gegensatz zu der in Budapest, glatt wie ein Babypopo. Senna erhofft sich deswegen den ersehnten Aufschwung - auch wenn er bisher noch nie auf dem Kurs gefahren ist.

Die Strecke auf dem asiatischen Teil der Türkei ist etwas ganz besonderes. Sie führt nicht nur gegen den Uhrzeigersinn, sondern ist auch extrem breit und bietet viel Platz zum Überholen. Wie gut das funktioniert zeigte Lewis Hamilton im letzten Jahr. In den meisten Kurven kann man theoretisch mit drei oder vier Autos nebeneinander fahren. Es bleibt abzuwarten, ob die Fahrer die Theorie auch in die Praxis umsetzen. Spannung ist ohnehin geboten. Lucas di Grassi konnte seinen Rückstand auf Timo Glock in den letzten Rennen auf einen Punkt verkürzen. Der Brasilianer baut im Gegensatz zu Glock, der schon zwei Rennen gewinnen konnte, auf Konstanz. Bisher konnte Di Grassi an jedem Wochenende mindestens vier Punkte holen, jedoch noch keinen einzigen Sieg. Vielleicht ändert sich das in Istanbul...