Bruno Senna war nach dem zweitägigen Le Castellet-Test mit dem Erreichten mehr als zufrieden - er hatte ja auch entsprechend dafür gekämpft: "Ich bin meinem Ingenieur Mick Cook wahrscheinlich schon ziemlich auf die Nerven gegangen mit meinen Wünschen, was ich alles haben und ausprobieren wollte - aber es hat sich gelohnt: Praktisch alle Veränderungen, die wir seit gestern gemacht haben, haben was gebracht, das Auto liegt jetzt wesentlich besser. Vor allem im Bereich der Hinterachse haben wir große Fortschritte gemacht. Gestern hat man da vielleicht an den Zeiten noch nichts gemerkt, weil ich ja da die ganze Zeit mit nur einem Satz Reifen gefahren bin, aber ich habe da auch schon gemerkt, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen."

Bestätigt sah sich der Brasilianer dann durch seine Rundenzeit von heute Nachmittag, die ihm da den fünften Platz einbrachte, "vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass ich sie erst in meiner sechsten Runde mit den neuen Reifen gefahren bin, weil ich vorher jedesmal im Verkehr gesteckt habe, als dann am Ende wieder alle auf einmal draußen waren. Das zeigt aber auch, dass wir wohl sehr konstant schnell sein können. Ich bin sicher, wir haben jetzt ein Auto, das sowohl im Qualifying als auch über die Distanz schnell ist - wir sind sicher noch ein ganzes Stück konkurrenzfähiger geworden." Auch bei schwierigen Bedingungen wie etwa der extremen Hitze in Südfrankreich: "Wir hatten hier ja heute 33, 34 Grad - und keinerlei Probleme dadurch."

Ob das schon reichen könne, um auch in die Nähe der anscheinend immer noch klar dominierenden iSport zu kommen? "Klar, hier sah es schon so aus, als wären die noch ein ganzes Stück weg. Aber wir haben zusammen als Team auch noch nicht deren Erfahrung, wir müssen daran arbeiten, dann werden wir immer mehr lernen und auch Stück für Stück näher kommen. Aber gegenüber allen anderen sollten wir schon durchaus gut aussehen", berichtet Senna gegenüber motorsport-magazin.com.

Dass man jetzt aber ganz einfach den Schluss ziehen könne, "wenn der Arden jetzt schon in Le Castellet, wo er nie ging, so gut geht - wie gut muss er dann erst woanders gehen" - auf diese Theorie will er sich allerdings nicht einlassen. "Ganz so einfach ist es nicht. Wir müssen jetzt natürlich die Erkenntnisse, die wir hier gewonnen haben, auf andere Strecken übertragen. Aber ich glaube, ich weiß ganz gut, wie das funktionieren kann, auch schon für Magny Cours, auch wenn ich die Strecke dort ja noch nicht kenne." Eigentlich wollte Bruno sie ja letzten Samstag wenigstens mit dem Privatauto kennenlernen, "aber da war dann ein bisschen Chaos mit dem Flug, so dass das dann doch nicht geklappt hat. Aber dadurch, dass die Strecke ja komplett neu asphaltiert wurde, wird für alle einiges neu sein, da ist das nicht so gravierend. Ich freue mich jetzt jedenfalls wirklich auf das Wochenende dort."