Ein heftiger Regenschauer kurz vor dem Start hat für das bisher spannendste Saisonrennen der GP2 Serie gesorgt. Nach zwei Safety-Car-Phasen und 26 Runden gewann Stefano Coletti mit rund einer Sekunde Vorsprung auf Luiz Felipe Nasr und Stoffel Vandoorne, im Gegensatz zu den beiden anderen Podestbesuchern zunächst auf Regenreifen setzte und das Rennen lange Zeit anführte.

Obwohl die Strecke beim Start noch komplett nass war, setzte rund ein Drittel des Feldes auf die profillosen Slicks. Das sorgte beim Start für ein großes Durcheinander, denn auf dem rutschigen Untergrund konnte man ohne Profil kaum beschleunigen. Coletti erwischte vom fünften Platz noch einen relativ guten Start, verlor aber dennoch viele Positionen.

Weniger überraschend war die Tatsache, dass das Safety-Car direkt zu seinem ersten Einsatz kam. Johnny Cecotto kollidierte mit Stephane Richelmi, dessen Auto direkt danach Feuer fing. Richelmi konnte den Boliden sicher abstellen und aussteigen, dennoch wurde das Rennen neutralisiert. Den Piloten auf Regenreifen schmeckte das gar nicht, denn immerhin hätten sie sich bei diesen Bedingungen deutlich absetzen können.

Vandoorne fährt großen Vorsprung heraus

In den zehn Runden nach dem Neustart schaffte es Vandoorne dennoch, sich eine großen Vorsprung auf Coletti herauszufahren. Just in dem Moment, als Coletti auf Slicks schnellere Zeiten fahren konnte, sorgte der im Kiesbett gestrandete Takuya Izawa für eine weitere Safety-Car-Phase, die alle Fahrer auf Regenreifen für ihren Boxenstopp nutzten. Vandoorne konnte die Führung verteidigen, seine Reifen hinter dem Safety-Car aber nicht auf Temperatur bringen.

So überraschte es nicht, dass Coletti und auch Nasr in der Schlussphase beinahe spielend am bis dahin souverän führenden Belgier vorbeizogen. Immerhin war der dritte Platz von Vandoorne nicht in Gefahr, Marco Sörensen kam auf der gleichen Strategie zehn Sekunden später als Vierter ins Ziel, gefolgt von Jon Lancaster, Tabellenführer Jolyon Palmer und Alexander Rossi. Die Punkteränge komplettierte Adrian Quaife-Hobbs auf dem achten Platz. Daniel Abt, der ebenfalls auf Slicks setzte, erlebte erneut ein glückloses Rennen und kam auf der 15. Position ins Ziel.