Drei erkenntnisreiche Testtage auf dem Yas Marina Circuit brachten der Mannschaft von Hilmer Motorsport wichtige Erfahrung zum Saisonabschluss der GP2 Series. Auf dem Kurs, auf dem am vergangenen Wochenende auch die Formel 1 unterwegs war, sammelte das Team nochmals wichtige Streckendaten und testete mögliche Piloten für die kommende Saison. Unter ihnen war auch der Kemptner Daniel Abt, der als stärkster Fahrer des insgesamt vierköpfigen Testkaders herausragte. Abt, der in der vergangenen Saison sein Debut in der direkten Nachwuchsklasse unter der Formel 1 gab, fühlte sich in seinem 612 PS-starken Auto an allen drei Tagen wohl und konnte von Beginn an Topergebnisse liefern. "Im Vergleich zu dieser Saison war das eine andere Welt. Das Gefühl im Auto war immer gut. Dazu konnte ich mich stetig verbessern."

Konstanz über drei Tage

Mit Platz zwei und drei am Dienstag unterstrich die 20-jährige Nachwuchshoffnung aus Deutschland zum einen sein Talent und zum anderen die Leistungsfähigkeit der Autos des Rookieteams aus Niederwinkling. Fortsetzung fand diese erfolgreiche Kombination am zweiten und dritten Testtag. Dabei fehlten Abt lediglich 0,4 Sekunden zur Tagesbestzeit. "Ich reise mit einem guten Gefühl nach Hause. Die Ergebnisse lasse ich erstmal wirken und werde mich dann mit meinem Management und meinen Eltern besprechen, welchen Weg wir 2014 einschlagen."

Schnelles zweites Auto

Mit André Negrão konnte Teamchef Franz Hilmer ein weiteres Talent für das zweite Auto verpflichten. Der Brasilianer verstand es trotz zweijähriger GP2-Abstinenz sofort die Leistung des Autos in schnelle Zeiten auf der Strecke umzuwandeln. Mit Platz neun deutete André damit sein Potential für eine mögliche Saison 2014 an. Am Mittwoch übergab er das Cockpit an René Binder. Der Österreicher sammelte ebenso wie Julian Leal zum Abschluss am Donnerstag Erfahrung im schnellen Auto von Hilmer Motorsport.

Vorbereitung 2014 hat begonnen

Nun steht für das Team die Auswertung der Ergebnisse der gesamten Saison und vom Test in Abu Dhabi an. Auf deren Grundlage werden die Entscheidungen für die nächste Saison getroffen. Ziel von Hilmer Motorsport ist dabei die konstante Leistung aus den Tests fortzuführen und diese auch mit der Cockpitbesetzung 2014 über die gesamte Saison zu untermauern. Damit sollten sich die vier Siege und insgesamt sieben Podiumsplatzierungen sowie Platz sechs in der Teamwertung aus dem Rookiejahr 2013 nochmals verbessern lassen.

Die Stimmen zum Test

Franz Hilmer (Teamchef):
Wir haben drei sehr erfolgreiche Testtage gehabt, in denen ich vor allem von der Leistung von Daniel Abt beeindruckt war. Er hat sofort die Zeiten fahren können, um an der Spitze dabei zu sein. So stelle ich mir einen Fahrer im Cockpit bei Hilmer Motorsport vor. Ebenso angetan bin ich von André Negraos Tempo. Man muss immer bedenken, dass er zwei Jahre nicht in einem solchen Auto saß und dann am ersten Tag unter die besten Zehn zu fahren. Klasse! Für uns ist es nun wichtig, direkt die Planungen für 2014 fortzusetzen, um frühzeitig unsere Mannschaft zusammen zu haben. So lassen sich unsere ehrgeizigen Ziele in der kommenden Saison umsetzen.

Daniel Abt, Fahrer (1.-3. Testtag):
Die drei Testtage mit Hilmer Motorsport waren sehr positiv. Ich habe ein schwieriges Jahr hinter mir und wusste selbst nicht genau, wo ich stehe. Aber gemeinsam mit dem Team konnte ich zeigen, dass wir von der ersten Runde an konkurrenzfähig sind. Wir haben uns vieles erarbeitet und sehr gut harmoniert. Die Stimmung im Team ist sehr gut und sehr professionell, was mir sehr gefällt. Die Testtage in Abu Dhabi waren der beste Weg, um dieses Jahr abzuschließen und in eine angenehme Winterpause zu gehen. Ich habe ein gutes Gefühl für nächstes Jahr.

André Negrão, Fahrer (1. Testtag):
Der Testtag am Dienstag mit Hilmer Motorsport hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe mich auf Anhieb sehr wohl gefühlt und alle im Team arbeiten sehr professionell. Sie haben mir geholfen, das richtige Setup für das Auto zu finden und es zu verstehen. Im Laufe des Tages konnte ich meine Rundenzeiten kontinuierlich verbessern und schnelle Zeiten fahren. Allerdings gibt es noch Raum für Verbesserungen und Luft nach oben. Ich möchte mich bei Hilmer Motorsport bedanken, dass ich die Möglichkeit zum Testen bekommen habe.

René Binder, Fahrer (2. Testtag):
Ich bin ganz zufrieden mit dem Testtag und das Auto war gut. Wir haben ein paar kleine Änderungen vorgenommen und ich konnte stetig meine Rundenzeit verbessern. Es ist allerdings schade, dass ich im letzten Outing am Nachmittag ungefähr eine Zehntelsekunde im Verkehr verloren habe, sonst wäre Platz sechs möglich gewesen. Ich möchte mich bei Hilmer Motorsport bedanken, dass ich die Chance bekommen habe, zu testen.

Julián Leal, Fahrer (3. Testtag):
Mein erster Eindruck über das Team ist sehr gut. Die Basis des Autos ist ziemlich gut und zusammen mit den Ingenieuren haben wir versucht, das Untersteuern zu beseitigen. Wir haben einige Schritte nach vorne gemacht und das Auto fühlte sich besser an. Wir haben den ganzen Donnerstagnachmittag daran gearbeitet, das Fahrzeug noch schneller zu machen. Mit gebrauchten Reifen waren wir schnell unterwegs, aber mit neuen Reifen konnten wir keine gute Zeit setzen. Dennoch bin ich glücklich über die Arbeit mit dem Team und mit einem Tag mehr hätten wir sicherlich die fehlenden Zehntel finden können.